04.06.2004
Bedeckt, Sonne, Regen.
In der Früh bin ich zum Bahnhof nach Oberstdorf gefahren worden. Von dort bin
ich dann um 6:03 Uhr in den Zug gestiegen. Nach vier mal umsteigen und 7 ½
Stunden kam ich dann am Hauptbahnhof in Leipzig an. Dort erwartete mich schon
Gertje, die mich bei strahlendem Sonnenschein und in Sommerkleidung begrüßte.
Die erste Frage war: „Ist es bei Euch kalt?“ Ich sehe an mir runter und
stelle fest dass ich ja fast noch Winterklamotten anhabe und antworte nur:
„Wieso? Sieht man das?“ Es hat ja gestern noch fast geschneit und überhaupt
war es bei uns ja noch gar nicht richtig Frühling. Da kann man doch nicht
leicht gekleidet in Leipzig ankommen ;-).
Dann sind wir erstmal zu Gertje gefahren, wo sie noch ein paar Sachen organisierte
und danach holten wir noch Eli ab. Dann ging die Fahrt weiter mit dem Auto nach
Altenberg.
Eigentlich ja Zinnwald, wo uns Gertje eine Ferienwohnung organisiert hat.
Nachdem wir das Haus ausfindig gemacht hatten und aus dem Auto ausstiegen fing
es richtig stark zu regnen an. Gut dass wir keinen Eingang und überhaupt
niemanden fanden, der uns weiterhelfen konnte.
Gertje fand dann den Sohn unserer Vermieter, der schon unsere ausgeliehenen
Fahrräder ablud. Wir bekamen so richtige Familienkutschen von Fahrrädern und
Eli hatte sogar die Ehre ein Damenrad oder Kinderrad zu erhalten. Das wird ja
spannend für das Hobbyrennen. Gut dass es nur ein Hobbywettkampf ist, also
locker bleiben. Danach machten wir es uns schon einmal in der Ferienwohnung gemütlich.
Etwas später gesellte sich dann Harzer noch zu uns. Dann war es auch schon Zeit
uns ins Festzelt zu begeben. Vor dem Zelt standen schon einige Biathleten herum
und als ich an Frode und Gunn vorbeiging und ein schüchternes „Hei“ von mir
gab, grinste mich Gunn an. Sie ist halt eine nette, die liebe Gunn. Im Zelt
angekommen fragen sich Gertje und Harzer ob man ihnen zugewinkt hat. Aber so
genau wissen sie es dann doch nicht und Harzer meint dass die vom Martina-Glagow
Fanclub sind. Auf jeden Fall setzten wir uns dann an den Tisch und nach ewigen
Zeiten kommen wir dann drauf, dass die drei Mädels ja auch vom „FAPP-Forum“,
unserem Biathlon-Forum sind. Die armen dachten schon wir haben etwas gegen sie.
Peinlich, peinlich. Irgendwann habe ich dann auch noch mein Gulasch über meine
Hose geleert, aber bis zur Startnummernübergabe mit obligatorischem Helm war
sie dann auch wieder halbwegs sauber. Allzu lang blieben wir aber nicht im Zelt,
sondern kehrten wieder zurück in unsere FeWo um unseren wohl verdienten Schlaf
zu finden.
05.06.2004
Regen, Sonne.
Nach einem gemütlichen Frühstück wurde es für Eli, Gertje und mich ernst.
Wir nahmen am Hobbyrennen vom Bike-Biathlon teil. Harzer outete sich als „Schönwettersportler“
und durfte dafür den Haushalt werfen.
Wir besichtigten einmal die Strecke vom Wettkampf. Kam mir eigentlich relativ
leicht vor, mit nur zwei leichten Anstiegen. Für einen Hobbywettkampf ist das
wohl auch schon genug. Danach noch Startnummern geholt. Außer uns drei traten
auch noch Julia, Viky, Steffi und Ralf aus unserem sportlichen Forum an. Passend
zu so einem Rennen begann es dann zu regnen. Am Start hatte ich es dann plötzlich
ziemlich eilig, weil nach Startnummer 98 kam ich sofort mit der Startnummer 120
dran. Sehr logisch, aber ich bin dann noch pünktlich am Start gestanden. Bald
einmal habe ich dann unsere Mädels eingeholt, aber ich kam mit dem schweren Rad
nicht so richtig in Tritt. War halt etwas ungewohnt. Nach einer Runde von 3,3 km
ging es dann an den Schiessstand. Dort hatte ich erstmal überhaupt keinen Plan
und genau so war dann auch das Ergebnis. Null Treffer. Also ab in die
Strafrunde. Irgendwie habe ich mich verzählt und ich fragte mal die
Kampfrichterin in welcher Runde ich bin, aber die konnten es auch nicht gleich
feststellen und dann fuhr ich halt noch eine Runde und dann rief die Frau mir zu
dass ich schon eine zu viel gefahren bin. Also eben sechs, anstatt fünf
Strafrunden. Eli gesellte sich in der Strafrunde ein wenig zu mir. Am Anstieg
nach der Strafrunde funktionierte meine Gangschaltung nicht mehr so richtig,
aber irgendwie bekam ich es dann doch hin, dass ich mit einem geeigneten Gang
weiter fahren konnte. Die zweite Runde lief dann schon etwas besser. Beim
Schiessen klemmte dann die ganze Zeit mein Gewehr, aber ich schaffte dann
trotzdem noch einen Ehrentreffer. Dann halt noch einmal 4 Strafrunden fahren und
ab in die letzte Runde. Die lief dann auch ganz gut und ich konnte noch einmal
ein wenig rausholen. (sofern das mit diesem Fahrrad ging). Am Ende hatte ich
dann eine Zeit von etwas über 34 Minuten. Wir sahen durch den Regen danach zwar
ziemlich schlammig aus, aber der Wettkampf hat mir richtig viel Spaß gemacht.
Ich wartete dann noch auf die anderen FAPP`ler und dann ging es erstmal in
Richtung FeWo um uns zu duschen. Unterwegs trafen wir dann noch Daniel Graf und
Carina Palme, die sich vor dem starken Regen in einem kleinen Unterstandshäuschen
verschanzt hatten. Sie sahen dem Wetter entsprechend schon sehr motiviert aus.
Nach dem Duschen ging es dann wieder an die Wettkampfstätte und wir stellten
uns dann an der Strecke im Wald auf. Street und Hanni gesellten sich dann noch
zu uns. Dann begann das Damenrennen und wir knipsten wie die wilden drauflos.
Harzer begann die Zeiten mit seinem Handy mitzustoppen und so wussten wir ungefähr
wer auf welchem Platz lag. Es gewann dann Romy Beer vor Anne Preussler, Ute
Niziak und Tina Bachmann. Pech hatte Nathalie Santer, die zweimal einen Platten
fuhr und dadurch viel Zeit verlor.
Ein norwegischer Betreuer stand dann mal in der Nähe von uns herum und meinte
zu mir. Schlechtes Wetter heute, aber zum Männerrennen hörte dann der Regen
auf. Wir hatten dann einen großen Spaß mit dem norwegischen Betreuer, da er über
das Handy immer mitbekam wie die Norweger geschossen haben. Zwar nicht die
Fehler, aber ob sie tief, rechts, links u.s.w. geschossen haben. Das gab er dann
den Jungs mit auf den Weg. Als er mitbekam dass Harzer die Zeiten nahm, konnte
er diese dann auch benutzen. Es wurde dann ein sehr spannendes Rennen zwischen
den Norwegern und Andi Birnbacher. Was mich sehr beeindruckt hat, war es als der
Norweger auch Andi Birnbacher hinterherlief und ihm die Zeiten durchgab. Er führte
ja vor fünf Norwegern. Er meinte dann nur: „Das ist Biathlon, wir helfen
einander!“. Es gewann dann Andi Birnbacher vor Tor Halvor Bjørnstad, Ole
Einar Bjørndalen, Frode Andresen, Stian Eckhoff und Lars Berger. Mein
Lieblignsbiathlet Lars hat mal wieder ohne Ende daneben geschossen und 10 Fehler
kassiert, war aber wieder mal unglaublich schnell auf der Strecke. Nach der
Siegerehrung konnte ich dann noch von den Norwegern Autogramme für meine „Norge-flagg“
ergattern. Eli und ich versuchten dann noch unsere Urkunden vom Hobbyrennen zu
bekommen. Das war dann gar nicht so leicht, die zuständige Frau zu finden, da
im Zelt schon alles abgebaut war. Zu unserem Schreck waren aber genau die
Urkunden von uns beiden nicht dabei. Die Frau konnte sich aber daran erinnern,
dass sie diese geschrieben hatte und wusste sogar noch meinen Vornamen. Sie
meinte dann dass sie die Urkunden noch einmal schreiben würde und wir sie am nächsten
Tag im O.K. Büro holen sollten. Am Abend im Zelt hat sie es mir dann noch
einmal nachgerufen. Zu unserer Überraschung hatte dann Viky unsere Urkunden.
Wir hatten gar nicht gedacht, dass sie unsere Nachnamen kennt. Im Zelt trumpfte
dann eine Schalmeienkapelle auf. War ganz witzig, aber ziemlich laut, was vor
allem Viky zu spüren bekam, die direkt neben den Schlagzeugern saß. Bei der
Staffelpräsentation musste die arme Anne Preussler eine Ewigkeit auf den
Schultern von Lars und Egil ausharren. Sie stellt mit den beiden ein Team und da
sie zwischen den beiden ziemlich sehr klein aussah nahmen sie Anne auf die
Schulter. Die Biathleten hatten dann im Zelt auch großen Spaß und vor allem Bjørnstad
schien den ganzen Rummel zu genießen. Allzu langen blieben wir aber wieder
nicht, da ich irgendwie noch ziemlich müde war.
06.06.2004
Bedeckt, schönes Wetter.
Nach dem Frühstück waren wir wieder für das Staffelrennen bereit. Da die Frau
gestern extra unsere Urkunden noch einmal geschrieben hat, versuchten Eli und
ich noch an diese zu gelangen. Es schien aber unmöglich zu sein. Also verzogen
wir uns wieder in den Wald. Als Favoritenteams galten Deutschland 1 und Norwegen
1. Nach dem ersten Schiessen kam dann Ole vor Lars und Tomas Holubec (Tschechien
1) bei uns vorbei. Michi Rösch (GER 1) büßte bereits einiges an Zeit ein.
Mein Landsmann Luggi Gredler hatte leider nicht den besten Tag. Hoffentlich
liegt es nicht daran, dass ich ihn mit Rotti angefeuert habe, da ich nur auf die
Startnummer geschaut habe. Peinlich, peinlich, wo doch Luggi schon immer mein
Lieblings-Ösi war.
Beim zweiten mal Schiessen handelte sich dann Lars zwei Strafrunden ein und Ole
hatte einen ziemlich großen Vorsprung vor Tomas Holubec und Lars, der aber bis
zur Übergabe wieder deutlich vor diesem lag. Danach waren dann die Mädels dran
und Nathalie Santer wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und fuhr die beste Zeit.
Sehr gut schlug sich auch Anne Preußler, die mit Lars und Egil im Team war und
nur 3 Sekunden auf Nathalie verlor. Romy und Katja Beer (GER 1 + 2) konnten Zeit
gut machen, während vor allem Gunn mit Norwegen 2 , aber auch Irena Cesnekova
(CZE1) bereits Zeit einbüssten. Nach dem Wechsel begann dann die große
Aufholjagd von Andi Birnbacher und Rico Groß. Norwegen 1 war schon zu weit
vorne und Bjørnstad ist auch ein guter Mountainbiker. Aber der Vorsprung von
Egil und dem Tschechen Soukup wurde immer kleiner. Vor dem Ziel hatten dann Andi
und Rico die beiden eingeholt. Andi wurde dann mit Deutschland 1 2. und Rico
hatte dann das Pech kurz vor dem Ziel noch einen Platten zu fahren und musste
laufend den Vorsprung vor Egil in das Ziel zu retten. Frode Andresen hatte für
Norwegen 2 auch noch ziemlich viel Zeit gut gemacht und wurde noch vor den
Tschechen 5. Es gewann also Norwegen 1 (Bjørndalen, Santer, Bjørnstad) vor
Deutschland 1 (Michi Rösch, Romy Beer, Andi Birnbacher), Deutschland 2 (Carsten
Heymann, Katja Beer, Rico Groß), Norwegen/Deutschland (Lars Berger, Anne Preussler,
Egil Gjelland), Norwegen 2 (Stian Eckhoff, Gunn Margit Andreassen, Frode
Andresen) und Tschechien 1 (Tomas Holubec, Irena Cesnekova, Jaroslav Soukup).
Bei der Siegerehrung konnte man Lars überhaupt nicht ansehen, dass er
irgendeinen Blödsinn ausheckte. Zunächst wollte er Anne Preußler und Stian
anstiften, dann musste er aber doch selbst seine Späße ausführen und bedachte
das Siegertreppchen mit einer Sektdusche. Zünächst bekam Lars von Tor Halvor
eine Schwarzbierdusche ab, aber Rico meinte, dass das noch zu wenig war und
schüttete sein Schwarzbier auch noch über Lars aus. Es war auf jeden Fall sehr
lustig und die Sportler hatten sichtlich ihren Spaß daran. Mich würde ja
interessieren ob Lars seine Wäsche selber machen muss, weil sauber sah die ja
nicht mehr aus. *ggg*.
Tja das war es dann schon fast und zu unserem Erstaunen bekamen Eli und ich auch
noch die zweite Urkunde und danach fuhr ich mit Eli und Gertje nach
Leipzig wo ich noch übernachten kann, bevor es morgen wieder mit dem Zug nach
hause geht.