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(ca. 76 km und 2.300 Höhenmeter Anstieg)
beim Höhenprofil fehlen die ersten 6 km und 518 Höhenmeter. Start in Innerbödmen (1.163m)
10.09.2004
Ich stehe um 6 Uhr auf und es verspricht ein wunderbarer Tag zu werden. Heute will ich von mir daheim in Bödmen mit dem Mountainbike nach Galtür zum Walsertreffen fahren. Eigentlich habe ich mich darum bemüht, dass eine Gruppe aus dem Tal evtl. in zwei Tagen dort hinfährt. Leider kam es nicht zustande und ich entschloss mich dazu alleine zu fahren. Dann wollte ich aber an einem Tag dorthin fahren, da mich die Dialektgruppe „Kanapee“ interessierte.
So gegen halb acht Uhr bin ich dann von daheim in Innerbödmen (1.163m) aufgebrochen. Bis ins Bärgunt kann man fahren und dann geht die erste Tragepassage los. Zunächst bis zur Bärgunter Mittelalpe, wo man dann wieder ein paar Meter fahren kann (bringt aber nichts) und dann wieder tragen bis zum Hochalppass (1.938m). Zwischendurch habe ich schon ein paar Bilder gemacht und an der Hochalp merkte ich dass ich den Foto falsch eingestellt hatte. So früh am Morgen bin ich leider nie ganz fit. Die Bilder sind dann auch nicht optimal geworden. Dann ging es das erste mal abwärts. Ich traf dann noch ein Paar aus Warth, mit denen ich mich noch ein wenig unterhielt. Leider musste ich wieder mal feststellen, dass ich kein Trial-Fahrer bin. Bin in diesem Jahr einfach noch zu wenig Bike gefahren und ich hatte mal wieder ziemlich viel Schiss beim Abwärts fahren. Mit manchmal Schieben und vorsichtig abwärts fahren kam ich dann doch irgendwie nach Hochkrumbach. Dann kam ein gemütlicher Teil und ich konnte auf der Straße gemächlich nach Warth und von dort weiter nach Lech rollen.
Von Lech geht es dann auf der
Straße erst mal wieder bergauf. Etwas lästig sind die ganzen Lawinengalerien,
wobei man die zweite auch umfahren kann, was ich aber erst später festgestellt
habe. Bald nach Zürs kommt dann bereits der Flexenpass (1.773m). Dort machte
ich eine kurze Pause und dann ging es abwärts. In den Galerien war eine
Baustelle und ich musste zwischen zwei LKW`s ziemlich viel bremsen, hatte aber
den Vorteil dass ich das Licht von dem hinter mir fahrenden LKW genießen
konnte. Wenn man in Rauz ist biegt man dann links ab Richtung Arlberg und es
geht wieder bergauf. Langsam aber sicher nervte mich der Verkehr und ich spürte
zum ersten Mal den Rucksack. Der war ein bisschen schwer, da ich eine Garnitur
Kleidung für den Freitag Abend mitgenommen habe. War keine ganz so gute Idee,
aber ich kam trotzdem gut oben am Arlberg-Pass (1.793m) an und machte eine kurze
Pause in St. Christoph, wo ich von Bustouristen umgeben wurde. Nach einem kurzen
Telefonat ging es dann weiter nach St. Anton. Es kommt dann bald ein längeres
Tunnel und ich bin am Randstreifen entlang gefahren. Der war ziemlich schmal und
ohne Licht war das nicht besonders angenehm. Danach musste ich dann noch einem
Traktor hinterherzockeln und kam leider nicht zum Überholen. Es war mir einfach
zu riskant. Es hieß also wieder viel bremsen, leider. Man darf dann nicht ganz
bis nach St. Anton hinunterfahren, sondern biegt etwas oberhalb rechts in das
Verwalltal ab. Auf der linken Seite befindet sich eine große Wirtschaft und
rechts biegt man ab. Es steht glaube ich Konstanzer Hütte und Heilbronner Hütte
angeschrieben. Nun begann der schöne Teil der Tour, die Fahrt durch das
Verwall-Tal.
Vor dem Verwall-Stausee war
dann plötzlich ein Umleitungs-Schild. Wegen Sprengarbeiten musste man dann am
anderen Seeufer entlang fahren. Ist aber kaum länger wie der andere Weg. Es
geht auf einer schönen Schotterstraße immer relativ leicht ansteigend entlang.
Kurz vor der Konstanzer Hütte kam mir dann eine Schafherde entgegen und ich
musste eine Weile warten bis diese an mir vorbeikam. So ein Viehtrieb ist aber
immer etwas schönes. Bin dann danach zur Konstanzer Hütte hoch gefahren und
habe dort Mittag gegessen und meine erste längere Pause gemacht. Das Essen war
o.k. und die Bedienung nett, also konnte man es dort aushalten.
Nach einer Stunde ging es aber
wieder weiter. Nach dem Mittagessen hatte ich irgendwie einen kleinen Hänger
und es ging nur etwas mühsam voran. Dann sah ich aber einen Biker vor mir und
ich merkte wie ich immer näher kam. Das hat mich dann doch ziemlich aufgebaut
und ab dem Zeitpunkt ging es wieder richtig gut. Habe mich dann noch kurz mit
dem Tiroler Biker unterhalten, der bereits ziemlich auf dem Zahnfleisch daher
kam.
Habe den Bach dann an einer
Stelle überquert, wo es anscheinend die meisten machen. Habe dann aber etwas
weiter oberhalb festgestellt, dass es sogar eine Brücke gibt, man hätte nur
etwas weiter taleinwärts fahren müssen. Über den Bach gelangt darf man dann
erst mal wieder sein Fahrrad tragen. Etwas weiter oben kann man dann sogar
teilweise wieder fahren. Es dauerte gar nicht so lange und dann konnte ich
bereits die Heilbronner Hütte sehen. Ich war knapp vor dem höchsten Punkt und
ziemlich happy und außerdem noch ziemlich früh dran. Eigentlich wollte ich ja
in der Heilbronner Hütte (2.308m) noch einmal einkehren, aber da ich ja schon
so früh dran war bin ich gar nicht erst hoch gefahren, sondern nach einer
kurzen Fotopause gleich vom Verbellner Winterjöchle (2.282m) auf die wunderschöne
Abfahrt auf dem Schotterweg bis zur Verbella Alp gestoßen. Nach der Alpe geht
es dann links weg und es steigt wieder ein paar Höhenmeter. Ich bin es auf
jeden Fall nicht alles zum Fahren gekommen. Danach kommt dann eine Abfahrt über
ziemlich viel große Steine. Das hat mir dann schon einiges an Überwindung und
viel Konzentration gekostet. Bin dann aber heil unten am Zeinis-Joch (1.842m)
angekommen. Dann kann man die alte Straße, zunächst auf Schotter und
irgendwann dann auf Teer hinab nach Galtür (1.584m) sausen. Ich habe ein paar
Jauchzer gelassen, da ich über 1 Stunde schneller unterwegs war wie ich
eigentlich gerechnet habe. In meiner Euphorie bin ich dann fast noch in einen
heranbrausenden Bus reingefahren, aber ich habe früh genug reagiert. Nach 6
Stunden 20 Minuten und 25 Sekunden reiner Fahrt- und Tragezeit bin ich in Galtür
eingerollt. Ich war richtig gut drauf.
Dann wollte ich zur Touri-Info
um ein Zimmer zu besorgen, bin dann aber zufällig vor der Pension St. Martin
auf zwei Bekannte Gesichter aus unserem Tal gestoßen, die mir sagten dass hier
einige Kleinwalsertaler über das Wochenende wohnen. Also bin ich mal dort
hinein gestürfelt und habe nach einem Zimmer gefragt. Die hübsche Wirtin hatte
eigentlich nichts mehr frei, aber als der Lebensgefährte von meiner Tante kam
und ihr sagte, dass ich zur Familie gehöre, hat sie extra für mich das
Personalzimmer im Keller hergerichtet. Heute hatte ich richtig Glück. Habe
danach noch eine Pizza im s`Linhard verdrückt und dann bin ich zur Eröffnung
vom Walsertreffen mit der Dichterlesung und Kennenlernabend. Habe mich dann aber
bald verabschiedet und bin zum Open-Air auf dem Dorfplatz, wo die Gruppe Kanapee
aufspielte. Sie spielen ein wenig in die Richtung wie Bluatschink,
allerdings mit Vorarlberger Dialekt (Walgau/Walser). Einer ist aus dem Großwalsertal
und der andere aus Nüziders. Es sind beide noch recht junge Musiker, haben aber
schon ziemlich viel drauf. Mir hat es auf jeden Fall super gefallen und ich
hoffe dass die beiden sich noch weiter entwickeln und ihren Weg gehen werden.
Danach dann noch ein wenig auf dem Dorfplatz wo einiges los war noch ein wenig
vergnügt. Nach ein paar Pfiff war ich dann aber doch ziemlich müde und bin ins
Heia-Bettchen. Es war ein genialer Tag!