Bilder |
Vom
Wäldele nach Sibratsgfäll (17.08.2016)
(18,41 km, 971 Höhenmeter Anstieg,
1.230 Höhenmeter Abstieg)
(81,25 km, 4.705 Höhenmeter
Anstieg, 4.523 Höhenmeter Abstieg)
Bericht:
Stefan Heim
17.08.2016
Bedeckt, Sonne, bewölkt. Am Abend in Brand hat es einen ganz kurzen Regenschauer
gegeben.
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Sporttracks ausgelesen:
Start |
Kilometer |
reine Gehzeit |
Aufstieg |
Abstieg |
09:10 Uhr |
18,41 |
06:34:48 |
971 m |
1.230 m |
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Garmin Trainingscenter ausgelesen:
|
|
|
Höhe |
Kilometer |
Gehzeit |
N47° 21.208' |
E010° 09.162' |
Wäldele |
1.204 m |
|
|
N47° 22.324' |
E010° 06.681' |
Gottesackeralpe |
1.841 m |
4,33 km |
02:04:20 |
|
|
Sibratsgfäll |
929 m |
14,08 km |
04:30:28 |
|
|
|
|
18,41 km |
06:34:48 |
Anders
als sonst, begann unsere Walserweg-Tour 2016, zunächst mit keiner Anfahrt,
sondern mit einer Tour, die nicht zum Walserweg gehört, sozusagen mit einer
Wanderung zum Walserweg. Daniela kam in der Früh mit dem Bus von Mittelberg nach
Riezlern. Von dort ließen wir uns von Rainers Schwester Ulli ins Wäldele fahren.
Dort begann für Daniela, Rainer und mich der Walserweg 2016. Vorbei am
steinzeitlichen Lager auf Schneiderküren ging es hinauf zur verfallenen
Gottesackeralpe, wo wir erst einmal Mittagspause machten.
Die "verwunschene"
Alpe
Da, wo sich zwischen dem hohen Ifen und den Gottesackerwänden das kahle,
felsige Ifenkar, der Gottesacker genannt, ausdehnt, eine entsetzliche Steinwüste
ohne Gräslein und Strauch, befand sich einstens eine schöne, sonnige Alpe mit
üppigen Weiden und kostbaren Futterkräutern. Der reiche Ertrag an Käs und Butter
machte aber die Sennen hartherzig gegen die Armen. Da kam einmal ein alter armer
Mann in die Hütte und bat um etwas Schmalz. Der Senn nahm die dargebotene
"Spatel", füllte sie voll Arglist mit Mist und strich nur oben darauf etwas
Butter. Kaum hatte der Greis aber die Alpe verlassen, so versank die Hütte mit
Mensch und Vieh, und die Alpe verwandelte sich in das wüste wilde Felsenkar.
Viele glaubten, der arme Mann sei Christus der Herr selbst gewesen.
Buchempfehlung: "Seltsames und Unheimliches - Die
Sagen des Kleinen Walsertales" von Detlef Willand (1994).
Eine weitere Sagen zum Gottesacker:
Die
Drachenabfuhr an den Gottesackerwänden
In der Gegend um die Gottesackerwände
hausten in Urzeiten sieben schreckliche Drachen. Weder Mensch noch Vieh konnten
sich in diesem Gebiet halten, obwohl gerade diese Weiden besonders grasreich und
gut gewesen wären. Überdies bargen die umliegenden Berge eine Menge Gold.
Goldsuchenden Venedigern ist es schließlich gelungen, die Drachen zu vertreiben.
Den Venedigern war die Goldgier der Drachen wohlbekannt. Sie wussten auch, dass
die dummen Ungeheuer nichts vom Goldreichtum der Felsen ahnten, auf denen ihre
Horste lagen. Der Venedigerkönig schickte nun die sieben größten "Lügenschüppel"
seines goldschürfenden Volkes als Abgesandte zu den Drachen. Sieben Tage und
Nächte redeten jene auf die sieben Drachen ein und schilderten ihnen die
Herrlichkeit des Landes Arabien in den verlockendsten Farben.
Dort habe es
Überfluss an glänzenden Perlen und blitzenden Edelsteinen. Schließlich tropfte
dem ersten Drachen vor Gier der Geifer über die Lefzen, und er erhob sich von
seinem Horst. Sogleich standen auch der zweite und der dritte auf, und am Ende
schlugen alle sieben mit den Flügeln. Das war das Zeichen, dass sie in das ferne
Land Arabien fliegen wollten. Als die Drachen ihre großen schwarzen Flügel
ausbreiteten, ward die Sonne verfinstert. Durch den gewaltigen Luftzug, der
entstand, gerieten Berge ins Rutschen und ganze Wälder wurden entwurzelt. Nun
kann ein Drache bekanntlich nur solange in sein Nest zurückkehren, als er mit
einem Glied seines Leibes mit diesem verbunden ist. Da sich nun aber wirklich
alle sieben in die Luft erhoben hatten, stand es fest, dass sie den großen Flug
angetreten hatten, und dass das Land für immer von ihnen befreit war. Zunächst
gehörte nun allerdings das ganze Gebiet den klugen Venedigern, die es
ausbeuteten. Erst als sie das letzte Körnlein Gold geschürft hatten, zogen sie
ab. Später sind andere Menschen hier ansässig geworden. Die Wände aber sehen
immer noch aus, wie uralte Drachenhorste.
Nach
unserer Mittagspause ging es weiter durch das Löwental. Eine wunderschöne
Karstlandschaft erwartete uns, die allerdings durch tiefe Furchen und Löcher
etwas mühsam zu durchwandern ist. Zum Glück ist hier der Weg gut markiert. Über
die Rubachalpe erreichten wir schließlich Sibratsgfäll. Eine sehr schöne Tour,
bei der wir keiner Menschenseele begegnet sind. Im Hirschen in Sibratsgfäll
haben wir etwas getrunken. Dort hat uns dann Charly dankenswerterweise abgeholt.
Wir fuhren dann zunächst nach Muntlix, wo wir dann noch Dagmar aufgeladen haben
und dann ging es weiter ins Brandnertal, dem diesjährigen Ausgangspunkt unserer
Walserweg-Tour, an dem wir im Jahr 2014 angekommen sind. Im
Hotel Zimba fanden wir
unser Quartier und es gab ein sehr feines Abendessen. Auf einen „Absacker“
blieben wir noch in der Bar.
18.08.2016
Teilweise Sonne, teilweise bedeckt. Am späten Nachmittag ein kurzes Gewitter und
Regen. Zwischendurch hat es aufgehört und am Abend wieder begonnen zu regnen.
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Sporttracks ausgelesen:
Start |
Kilometer |
reine Gehzeit |
Aufstieg |
Abstieg |
08:37 Uhr |
25,24 km |
06:53:55 |
1.409 m |
1.414 m |
|
|
|
Höhe |
Kilometer |
Gehzeit |
N47° 06.213' |
E009° 44.282' |
Brand |
1.042 m |
|
|
N47° 09.305' |
E009° 48.910' |
Bludenz |
570 m |
10,67 km |
02:28:26 |
N47° 10.841' |
E009° 49.536' |
Muttersberg |
1.402 m |
|
|
N47° 11.209' |
E009° 51.598' |
Tiefenseesattel |
1.569 m |
9,64 km |
02:59:29 |
N47° 12.028' |
E009° 51.744' |
Marul |
989 m |
4,93 km |
01:26:01 |
|
|
|
|
25,24 km |
06:53:56 |
Nach
dem Frühstück wanderten wir zunächst einmal auf die andere Seite des
Alvierbaches. Nach dem Marktobel beginnt dann leider relativ lange die
Teerstraße durch das
Brandnertal.
Dieser Weg wurde im Jahr 1999 nach einem größeren Unwetter als Ersatzstraße
asphaltiert. Vorbei am Stachelhof, beim Eingang des wildromantischen
Sarotlatals, rückt die Zimba, auch Matterhorn des Rätikons genannt, ins
Blickfeld. Wir sind dann noch durch die Bürser Schlucht, die der Alvierbach in
10.000 Jahren nach dem Rückgang des Illgletschers gegraben hat.
Den Weg
von Brand nach
Bürs nutzten die ersten
Walser Siedler als Kirchweg, um dort ihre Sonntagspflicht zu erfüllen und um den
Zins am Martinstag nach Bürs zu entrichten. In Bürs mussten Kinder getauft,
Brautpaare getraut und Tote beerdigt werden. Mit Rücksicht auf den weiten und
vor allem im Winter gefährlichen Weg wurde den Bewohnern von Brand im Jahr 1476
ein eigener Seelsorger, abhängig vom Pfarrer in Bürs, zuerkannt. Seit dem Jahr
1617 ist Brand praktisch und seit dem Jahr 1727 rechtlich eine eigene Pfarrei.
Dann
ging es der Straße entlang nach
Bludenz. Dort sind wir irgendwie regelrecht in das
Milka Lädele
gestolpert und haben uns mit Schokolade eingedeckt. Außerdem besorgten wir uns
noch ein Brot für das Abendessen. Weiter ging es in Richtung Muttersbergbahn.
Vorbei an der Kapelle am oberen Bild, wo wir eine kleine Pause machten, ging es
weiter zur Bergstation. Bei der Kapelle könnte man direkt zum Tiefenseesattel,
da wir aber wussten, dass wir in unserer Herberge am Abend wegen Ruhetag kein
Essen bekommen würden, entschlossen wir uns im Alpengasthof
Muttersberg Mittag zu
essen. Hier machten wir es uns auf der Terrasse gemütlich und ließen uns
verköstigen.
Die
ersten Dauersiedler auf Muttersberg waren vermutlich Walser Bauern, die über den
Tiefenseesattel von Raggal und Marul einwanderten. Für Muttersberg sind schon
Ende des 14. Jahrhunderts zwei Angehörige der Walser Familie Mutter und anfangs
des 16. Jahrhunderts vier Höfe mit dem Namen Mutter belegt, woher wahrscheinlich
auch der Name Muttersberg rührt. Spuren des Bergbaus konnten am Muttersberg
ebenfalls nachgewiesen werden, wobei vermutlich kein Silber und Kupfer abgebaut,
sondern lediglich nach Eisen geschürft wurde. Zwischen 1830 und 1910 wurde hier
auch Schulunterricht gehalten. Während im Jahr 2000 vier Personen mit
Hauptwohnsitz (72 Nebenwohnsitze) in Muttersberg gemeldet waren, wird um 1600
von einem Höchststand von ca. 100 Personen ausgegangen. Heute ist der Ort ein
beliebtes Naherholungsgebiet.
Da es
recht gemütlich war, blieben wir doch länger sitzen und starteten relativ spät
in Richtung Tiefenseesattel, dem höchsten Punkt unserer heutigen Etappe. Bis
dorthin führte ein Güterweg. Für uns begann dann ein schmaler Pfad in Richtung
Marul. Rainer bemerkte bei der Tiefenseealpe, dass er seine Sonnenbrille beim
Tiefenseesattel liegen lassen hatte und spurtete noch einmal zurück. Wir trafen
noch zwei „Maika“, die von der Freiburger Hütte herkamen und zur Fraßenhütte
wollten. Sie hatten sich bei der Novaalpe um zwei Stunden verlaufen. Rainer
hatte zum Glück die Brille wiedergefunden und inzwischen begann es zu regnen und
ein Gewitter grollte schon bedrohlich im Hintergrund. Sehr zügig nahmen wir
durch den Wald den Abstieg in Richtung Marul. Man hat dann eine gute Sicht auf
die typische Walser Streusiedlung Marul, wo sich die einzelnen Höfe am Hang
hinauf erstrecken. Am Ende ging es über den
Walderlebnislehrpfad
Marul
in den Ort, wo wir im
Gasthaus Walserklause eine Ferienwohnung bekamen. Da Dagmar dort nicht
wirklich mehr Platz hatte, hat sie dann die Tour wegen ihren Problemen im
Sprunggelenk abgebrochen. Charly hat sie dann abgeholt. Trotz Ruhetag bekamen
wir vom Wirt noch ein Radler. Am Abend machten wir dann „nur“ Brotzeit und
schauten ein wenig fern.
Das
Große Walsertal
besteht aus den sechs Gemeinden Blons, Fontanella-Faschina, Raggal-Marul, St.
Gerold, Sonntag-Buchboden und Thüringerberg. Das Tal wurde im unteren Bereich
bereits von Rätoromanen besiedelt und Valentschina genannt, ehe es im 14.
Jahrhundert zur Einwanderung der Walser kam. Fontanella wurde mit großer
Wahrscheinlichkeit von Damüls aus, die anderen Orte großteils aus dem Walgau
besiedelt. Das Kerbtal, von der Lutz durchflossen, hat keine Talsohle, weshalb
die verstreuten Höfe oft hoch am Hang liegen. Im Jahr 2000 wurde das Große
Walsertal von der UNESCO als Biosphärenpark ausgezeichnet. Dabei handelt es sich
um Modellregionen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften, die bestimmte
Aufgaben wie aktive Umweltbildung, Forschung, Erhaltung der landschaftlichen
Schätze als Grundlage für Tourismus, Wirtschaft und Lebensqualität beinhalten.
Durch die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenpark soll die abwechslungsreiche
Natur und die seit Jahrhunderten gepflegte Kulturlandschaft für zukünftige
Generationen erhalten bleiben. Das Tal erhofft sich durch die nachhaltige
Entwicklung des Lebensraumes Chancen für die Zukunft, in dem neue
Erwerbsmöglichkeiten sowie Arbeitsplätze im Tal geschaffen werden. Das oft auch
als Armenhaus Vorarlbergs bezeichnete Große Walsertal ist ein Tal der Pendler,
das nach wie vor mit Abwanderung zu kämpfen hat. Während in anderen Regionen der
Tourismus oft die Landwirtschaft abgelöst hat, sei dieser Prozess laut dem
Landtagsabgeordneten Josef Türtscher, im Großen Walsertal auf halber Strecke
steckengeblieben, was der Bevölkerung des Tales jedoch auch die Chance gibt,
fehlerhafte Entwicklungen anderer Orte zu vermeiden. Immer wieder gab es Studien
und Planungen zur Förderung des Tourismus. Das UNESCO-Prädikat Biosphärenpark
wurde 2005 in die Naturschutzgesetzgebung Vorarlbergs aufgenommen. Gemeinsam mit
engagierten Großwalsertalern wurde ein Leitbild für die zukünftige Entwicklung
des Tales entworfen. Landwirtschaftliche Betriebe sollen erhalten bleiben, das
Talschaftsbewusstsein gestärkt, alternative Energien ausgebaut, das Tal
selbständiger und unabhängiger gemacht werden. Andrea Fritsche und Lucia Studer
stellen in ihrem Buch „Lebenswelt Große Walsertal“ fest: „Kreative
Produktvermarktung mit Regionalbezug, ehrenamtliches Engagement zum Erhalt
lokaler bzw. regionaler Kultur sowie des Brauchtums, ausgeprägte
Vereinstätigkeit aber auch eine enge Verbindung mit der materiellen bzw.
naturräumlichen Umgebung und Bemühungen um deren Erhalt widerspiegeln nicht nur
eine gewisse Form von Identifizierung mit der Region, sondern lassen auch auf
ein Interesse an der Entwicklung der Region bzw. dem Erhalt ihrer Eigen- bzw.
Besonderheiten schließen.“
In der
Früh bedeckt und zwischendurch Nieselregen. Danach teilweise etwas Sonne, sonst
bedeckt.
Start |
Kilometer |
reine Gehzeit |
Aufstieg |
Abstieg |
08:58 Uhr |
19,77 km |
05:58:59 |
1.002 m |
1.071 m |
|
|
|
Höhe |
Kilometer |
Gehzeit |
N47° 12.028' |
E009° 51.744' |
Marul |
989 m |
||
N47° 12.274' |
E009° 54.489' |
Hintertöbelalpe |
1.537 m |
4,83 km |
01:39:18 |
N47° 11.910' |
E009° 56.905' |
Alpe Laguz |
1.602 m |
3,47 km |
01:02:13 |
N47° 12.718' |
E009° 56.078' |
Garmilsattel |
1.851 m |
2,29 km |
00:39:11 |
N47° 13.117' |
E009° 55.864' |
Oberpartnomalpe |
1.688 m |
1,29 km |
00:21:07 |
N47° 14.702' |
E009° 57.135' |
Buchboden |
918 m |
7,90 km |
02:17:09 |
|
|
|
19,78 km |
05:58:58 |
Um
8 Uhr bekamen wir das Frühstück in die Ferienwohnung. Danach ging es noch an das
Geschirr waschen und in das kleine „Lädele“ Nah & Frisch, wo wir uns noch mit
Brot, Käse und Wurst eindeckten. Dann ging es los in Richtung Hintertöbelalpe.
Heute stand bis zur Laguzalpe die Etappe 21 vom Walserweg Vorarlberg auf dem
Programm, allerdings in umgekehrte Richtung. Am Anfang geht es gleicht steil
hinauf, durch die typische Walser Streusiedlung Marul. Langsam sieht man dann
auch besser auf Raggal und St. Gerold. Vorbei an einer alten „Kugelbuche“, einem
schönen Naturdenkmal und weiter leicht ansteigend auf einem Güterweg, um dann
auf einen schönen Pfad abzuzweigen. Dieser führt an einem relativ steilen Hang
bis zur Hirtenhütte der Hintertöbelalpe. Auf dieser steilen Alpe haben sie dort
tatsächlich noch das Vieh und queren auf diesem steilen Weg. Das finde ich sehr
faszinierend. Bei der Hütte haben wir unsere erste Pause gemacht. Dann geht es
im leichten auf und ab durch Latschen und später lichten Wald weiter bis zur
Alpstraße. Diese kann man zum Glück auf einem Pfad abkürzen und erreicht mit
einer letzten Steigung das Walser Alpdorf, die Laguzalpe. Wir sparten uns den
Abstieg in die Senke und machten etwas oberhalb der Alpe Mittagspause.
Danach
verließen wir quasi den
Walserweg Vorarlberg, blieben aber auf dem Großen
Walserweg und stiegen auf der Alpstraße bis zum Garmilsattel und wieder hinunter
bis oberen Partnomalpe. Hier gönnten wir uns ein Radler. Dort freute sich ein
kleiner Bub dermaßen über ein Eis, dass es gerade eine Freude war! Danach
verließen wir auch den Großen Walserweg und stiegen nicht nach Stein ab, sondern
nahmen den Weg in Richtung Buchboden. Unterhalb der Wandfluh kamen wir an einer
sogenannten „Echowand“ vorbei, die zum
Klangweg Stein gehört. Hier konnte man
mit einer Art selbstgebasteltem Megafon in Richtung Felswand rufen und es kam
wirklich sehr schön das Echo zurück. Das mussten wir natürlich ausprobieren.
Eine Familie war ebenfalls zugegen und Daniela sprach auf den kleinen blonden
Buben ein, wie er hineinjodeln sollte. Zunächst schaute er Daniela nur groß an
und plötzlich meinte er: „Ich bin deutsch, ich kann sie nicht verstehen!“ Das
sorgte bei Rainer und mir für große Erheiterung
J
Danach ging es über Küngswald und Litze weiter nach Buchboden, wo wir uns im
Hotel-Gasthof
Kreuz, mit dem faszinierenden Großwandbild über die Walser Einwanderung von
Luise Jehly, einquartiert haben und am Abend mit einem hervorragenden Essen
verwöhnt wurden.
20.08.2016
In der
Früh bewölkt, teilweise Sonne. Später dann bedeckt und am Nachmittag dann Regen.
Danach wieder bedeckt.
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Sporttracks ausgelesen:
Start |
Kilometer |
reine Gehzeit |
Aufstieg |
Abstieg |
08:41 Uhr |
19,56 km |
06:08:59 |
1.616 m |
859 m |
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Garmin Trainingscenter ausgelesen:
|
|
|
Höhe |
Kilometer |
Gehzeit |
N47° 14.702' |
E009° 57.135' |
Buchboden |
918 m |
||
N47° 15.272' |
E010° 00.349' |
Ischkarneialpe |
1.509 m |
5,76 km |
01:59:21 |
N47° 15.540' |
E010° 01.748' |
Schadonapass |
1.836 m |
2,38 km |
00:52:56 |
N47° 14.483' |
E010° 04.249' |
Braunarlfürggele |
2.148 m |
4,98 km |
01:14:09 |
N47° 15.081' |
E010° 05.471' |
Alpe Felle |
1.420 m |
3,36 km |
01:14:01 |
N47° 14.880' |
E010° 06.120' |
Batzenalpe |
1.568 m |
1,60 km |
00:25:59 |
N47° 15.269' |
E010° 06.492' |
Körbersee |
1.675 m |
1,49 km |
00:22:30 |
|
|
|
19,57 km |
06:08:56 |
Gleich
um 8 Uhr sind wir zum Frühstück, weil der Wetterbericht für den Nachmittag
bereits Regen und Gewitter voraussagte. Von Buchboden sind wir zunächst der
Straße in Richtung Bad Rothenbrunnen einwärts gefolgt. Danach ging es noch ein
Stück einen Güterweg entlang. Dann führte ein schöner Pfad links weg in Richtung
Biberacher Hütte. Meist durch Wald steigt der Pfad ordentlich an und man
überquert ein Tobel nach dem anderen. Uns trieb es den Schweiß so richtig aus
den Poren. Flott gelangten wir zur unteren Ischkarnei Alpe. Dort machten wir
eine kleine Trinkpause, bevor es rasch weiter, leicht ansteigend und später den
Hang querend zum Schadonapass bzw. zur Biberacher Hütte ging. Dort gönnten wir
uns ein Cola. Inzwischen hatte es zugezogen und der Hüttenwirt meinte, dass der
Wetterbericht ab 13 Uhr heftigen Regen und starke Gewitter brachte und wir zügig
laufen sollten. Das nahmen wir uns zu Herzen und liefen sehr rasch zunächst auf
einem Güterweg und später mit einer schönen Steigung zum Braunarlfürggele.
Zunächst in leichtem auf und ab auf einem Güterweg und später auf einem schönen
Steig. Dabei überholten wir zwei Wälderinnen, Mutter und Tochter, die auf dem
Weg zur Fellealp waren. Danach waren wir immer ungefähr gleich schnell
unterwegs. Am Braunarlfürggele überlegten wir noch unsere Mittagspause
abzuhalten, beließen es aber bei einer Trinkpause. Vom Fürggele geht es dann
relativ schnell und „kropfig“ bis fast zur Fellealp bergab. Dann folgt noch ein
kleines Stück hinab zu einer Brücke auf ca. 1400 m, wo wir die hier schon tief
eingegrabene Bregenzerach überqueren konnten. Dann geht es wieder hoch in
Richtung Batzenalpe, wo sich auch das
Alpmuseum befindet. Da es schon ziemlich
stark regnete, nahmen wir gleich den Güterweg zum Körbersee, wo wir uns
im Berghotel Körbersee einquartiert hatten. Rainer und ich bekamen ein ganz tolles Doppelzimmer mit
direktem Blick auf die Braunarlspitze. Nach dem Duschen haben wir noch eine
Kleinigkeit gegessen und sind dann in die Gaststube und haben es uns dort
gemütlich gemacht.
Heute
war für mich schon ein wenig wie heimkommen. Da einige meiner direkten Vorfahren
nachweislich aus Schröcken bzw. drüben von Nesslegg und die Heim aus Warth bzw.
Hochkrumbach nach Mittelberg-Bödmen kamen, hatte ich hier immer schon ein wenig
das Gefühl daheim zu sein.
Die
heutigen Gemeinden Schröcken, Warth,
Lech sowie ursprünglich
Mittelberg
(Kleinwalsertal) bildeten früher das Gericht
Tannberg. Es gibt keinen
urkundlichen Beleg zur Besiedlung der Walser am Tannberg, welche am Beginn des
14. Jahrhunderts stattgefunden hat. Auch wenn mit großer Wahrscheinlichkeit in
der Eisenzeit (780 bis 15 v. Chr.) am Tannberg bereits eine Dauersiedlung
bestand und einige Alpen aus dem Bregenzerwald bewirtschaftet wurden, dürfen wir
die letzte Urbarmachung den Walsern zuschreiben. Namentlich erstmals erwähnt
wird der Tannberg im Jahr 1351, als das Gebiet von der Truchsessin Adelheid von
Waldburg, einer Erbin der Freiherren von Rettenberg, an die Brüder Marquard und
Oswald von Heimenhofen verkauft wurde. Die erste urkundliche Erwähnung der
Gegend stammt aus dem Jahr 1059, als Kaiser Heinrich IV. dem Bischof von
Augsburg einen großen Wildbann schenkte, bei dessen Grenzbeschreibung u. a. der
widerostein (Widderstein) und geizbach (Geißbach) genannt werden. Die
ursprünglich erhaltenen Rechte im Gericht Tannberg wurden im Jahr 1453
vorübergehend eingeschränkt, als Herzog Sigmund (1427–1496) von Tirol den
Tannberg mit Waffengewalt unter Tiroler Herrschaft brachte. Die wehrhaften
Walser am Tannberg nahmen die adeligen Schützlinge Sigmunds, Ulrich von
Werdenberg-Sargans (+1503) und Hans von Rechberg (1410–1464), fest, in dem
Glauben mit Letzterem einen der bekanntesten Raubritter gefangen zu haben und
sperrten die beiden im Kirchtum von Lech ein. Nach der Eroberung durch Sigmund
wurde das Gebiet der Herrschaft Bregenz angeschlossen, die hohe Gerichtsbarkeit
vom dortigen Vogt ausgeübt, während die niedere Gerichtsbarkeit dem Tannberger
Ammann (Amtsmann) überlassen wurde, welcher vom Herzog oder seinen Beamten
bestellt wurde. Kaiser Maximilian I. (1508–1519) bestätigte den Tannbergern
wieder ihre alten Rechte.
Schröcken ist heute noch von seinen weit verstreuten Weilern und Höfen in der
wild zerklüfteten Berglandschaft geprägt. Ludwig Steub war bei seiner Wanderung
in den 1840er-Jahren beeindruckt von der Wildheit der Landschaft: „Beim See aber
bricht sich der Pfad: die grüne Au läuft plötzlich an einem Abgrund aus, und
tief unten, entsetzlich tief, kaum noch erschaubar, zeigt sich durch den
schwarzen Fichtenwald das weiße Kirchlein des Schreckens. Immer bergab, immer
steiler und steiler fällt der Steig hinunter und jagt den Wanderer in athemlosen
Sprüngen zu Thal, bis er sich endlich im Schrecken zur Ruhe setzen kann. Ein
heitrer Sommerhimmel mildert den wilden Ernst der wildesten Berglandschaft, aber
dem Schrecken kann er doch nur wenig von seiner Schauerlichkeit benehmen. … Ein
enger steiler Bühel, auf dem die Kirche, der Pfarrhof und das Wirthshaus stehen,
auf einer Landzunge zwischen lauten Bergwassern, die in tiefen Tobeln rauschen,
grausige Wände, die aus diesen abgeschrofft emporsteigen bis zu den
Schneefeldern, die einem fast übers Haupt herein hängen; oben an den Fernern,
weit über der Gemsenheimath, prächtige Wasserfälle die überstürzend ins Thal
fallen, deren Donner man hören müßte, wenn ihn nicht der Lärm der nähern Bäche
überschriee; in der Höhe überall Zerrissenheit und Zerklüftung, Schnee und Eis,
unten in der Schlucht enge waldige Wildniß – das ist der Schrecken. Unter allen
Landschaften die in den Tiroleralpen zu sehen sind, ist keine bewohnte, die es
ihm an schauerlich wilder, beängstigender Schönheit gleich thut.“
Die Walser die sich in Schröcken niederließen, siedelten zunächst auf den
Auenfeldern und zogen dann allmählich tiefer. Kirchlich gehörte der Ort über
Jahrhunderte zur Pfarre Lech. Der gerade im Winter beschwerliche sonntägliche
Kirchgang über die Auenfelder forderte im Jahr 1636 vierzehn Todesopfer, wonach
Schröcken 1645 mit Sebastian Bickel seinen ersten Seelsorger erhielt. Viele
ehemals ganzjährig bewohnte Höfe, die sich auffallend oft unterhalb des
Höferberges befinden, wurden in Alpen umgewandelt.
21.08.2016
Meist
bedeckt, etwas neblig, teilweise Regen, aber auch zeitweise Sonne.
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Sporttracks ausgelesen:
Start |
Kilometer |
reine Gehzeit |
Aufstieg |
Abstieg |
08:51 Uhr |
16,68 km |
04:51:23 |
678 m |
1.179 m |
Stefan
(Garmin Forerunner 305) mit Garmin Trainingscenter ausgelesen:
|
|
|
Höhe |
Kilometer |
Gehzeit |
N47° 15.269' |
E010° 06.492' |
Körbersee |
1.675 m |
||
N47° 16.116' |
E010° 08.116' |
Simmelkapelle |
1.704 m |
3,28 km |
00:48:26 |
N47° 16.237' |
E010° 09.291' |
Simmel Kreuz |
1.766 m |
||
|
|
Tschirggen |
1.758 m |
3,03 km |
00:54:49 |
N47° 16.930' |
E010° 10.573' |
Koblett |
2.059 m |
3,28 km |
01:09:34 |
N47° 17.012' |
E010° 09.215' |
Obergemstel |
1.693 m |
2,29 km |
00:44:29 |
N47° 17.869' |
E010° 09.125' |
Bernhards Gemstel |
1.294 m |
2,46 km |
00:44:27 |
N47° 18.821' |
E010° 08.663' |
Innerbödmen |
1.182 m |
2,34 km |
00:31:35 |
|
|
|
16,68 km |
04:53:20 |
Heute
sind wir den Tag gemütlich angegangen. Vom Körbersee erstmal hinüber zum
Kalbelesee und Hochtannbergpass. Dann sind wir hinten herum über die Körbalpe
zur Simmelkapelle St. Jakob und noch hinauf zum Weltfriedenskreuz auf dem
Simmel.
Das
heutige Hochkrumbach wurde früher Krumbach ob Holz genannt. Dieses ob Holz
deutet auf das über Jahrhunderte bestehende Problem des Holzmangels dieser
Walser Siedlung hin, da sie oberhalb der Waldgrenze lag. Bereits 1590 gerieten
die Krumbacher mit den Warthern in Streit, da sie sich in deren Waldungen mit
Holz versorgten. Vor allem in den harten, langen Wintern war Holz begehrt und
wurde teilweise sogar mit Pferden von Oberstdorf durch das Rappenalptal und über
den Schrofenpass herbeigeschafft. Der bayerische Reiseschriftsteller Ludwig
Steub schrieb Mitte des 19. Jahrhunderts über Hochkrumbach: „Hier sind zwölf
Hütten, nahe bei einander aufgeschlagen, wohl bei sechshalbtausend Fuß über dem
Meer. Das Dörfchen steht noch ein gutes Stück über den letzten Fichten. Zur Zeit
wenigstens muß der Feuerungsbedarf anderthalb Stunden weit heraufgeschleppt
werden, und deßwegen heißt die kleine Niederlassung auch zum Unterschied von
andern gleichen Namens Krumbach ob Holz.“ So darf es nicht verwundern, dass der
eine oder andere Pfarrer des Ortes einen Teil des Inventars verheizte.
Dass
die idyllisch gelegene Kapelle St. Jakobus am Simmel von 1687 bis 1856 eine
eigene Pfarrei war und 1692 beispielsweise zwölf oder 1800 dreizehn ganzjährig
bewohnte Häuser zu betreuen hatte, ist heute kaum mehr vorstellbar. Im Jahr 1860
waren nur mehr 20 Personen ansässig und am 3. Juli 1884 wurde die politische
Gemeinde an Warth angeschlossen. Der Überlieferung nach soll die endgültige
Abwanderung des Ortes durch einen großen Waldbrand ausgelöst worden sein, der
bis dato archivalisch jedoch nicht nachgewiesen werden konnte. Dass die Kapelle
am Simmel dem heiligen Jakobus geweiht ist, scheint kein Zufall zu sein, gilt er
nicht nur als Schutzpatron der Pilger, sondern auch der Lastenträger und somit
der Säumer. Auch wenn die Hauptroute der Salzstraße von Hall in Tirol über das
Außerfern durch das Allgäu an den Bodensee verlief, sollte die Nebenstrecke von
Weißenbach durch das Lechtal über den Tannberg bis in den Bregenzerwald für die
hiesigen Walser eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Das sogenannte Weiße Gold
wurde nicht nur zum Würzen, sondern auch zum Konservieren von Speisen, als
Medizin oder für die Tiere verwendet. Vor allem die Senner des Bregenzerwaldes,
am Tannberg oder im Kleinwalsertal benötigten es auch für die Käseherstellung.
Da der billige Import aus Bayern verboten war, mussten sie es aus Hall beziehen.
Dieses
Jahr wählten wir einen besonderen Übergang ins Kleinwalsertal. Wir sind erst
einmal hinauf zum
Tschirggen. Natürlich durfte ein Abstecher zum dortigen
Aussichtspunkt nicht fehlen.
Die auf
dem Tschirggen von 1528 bis 1563 jedes zweite Jahr abgehaltene Gerichtstagung
steht im engen Zusammenhang mit den Walsern im Kleinwalsertal. Diese beschwerten
sich 1527 bei der Regierung über den beschwerlichen Weg über den Gemstelpass zum
Gerichtssitz in Tannberg, dem heutigen Lech. Auf Schiedsspruch Kaiser Ferdinand
I. wurde der Gerichtssitz jedes zweite Jahr am Tschirggen vorgenommen. Weitere
Streitereien und Interventionen führten allerdings dazu, dass die
Kleinwalsertaler 1563 ihr eigenes Gericht verliehen bekamen. Ich persönlich
glaube zwar nicht, dass die Walser aus dem Kleinwalsertal den Weg über den
Gemstelpass zum Tschirggen nahmen, da dies doch ein Umweg wäre. Eher sind sie
wohl von der Obergemstelalp über das Koblett direkt zum Tschirggen. Wie das zu
gehen ist, werde ich in absehbarer Zeit einmal ausprobieren.
Wir
blieben allerdings auf dem markierten Weg über die Hirschgehrenalp auf das
„Koblett“, das in den Karten meist mit „Koblat“ oder „Koblach“ steht. Da wir
zuhause immer schon „Koblett“ sagten, bleibt das in meinem Sprachgebrauch auch
so. Ursprünglich hatten wir geplant, evtl. das Geißhorn noch mitzunehmen, da es
aber ziemlich neblig war, ließen wir den Plan fallen. Nach unserem höchsten
Punkt am „Koblett“ sind wir dann über die Sterzerhütte zur Obergemstelhütte.
Dort hat es dann leicht zu regnen begonnen und wir sind weiter durch das
Gemstel. Ursprünglich wollten wir in Bernhards Gemstel noch Einkehren, da es
aber regnete und dort ziemlich viel los war, sind wir weiter nach Innerbödmen,
meinem alten und wahren „Zuhause“.
Meine
Mutter hat dann in meinem Elternhaus eine „Willkommensbrotzeit“ und einen feinen
Kuchen vorbereitet. Das war ein feiner Empfang. Für mich und Rainer der Endpunkt
unserer diesjährigen Walserweg Tour. Daniela ist dann noch zu sich nach Hause in
Mittelberg-Stütze gelaufen. Nachdem wir vor 11 Jahren unsere Walserwegwanderung
in Zermatt gestartet haben, sind wir nach ziemlich vielen zusätzlichen
Abstechern und zusätzlichen Gipfeln endlich in Mittelberg angekommen. Vom
Walserweg in Mittelberg „heim kommen“ hat für mich schon etwas ganz Besonderes!
Über den Weg vom Tannberg ist der Großteil meiner Vorfahren vor über 600 Jahren
ins Kleinwalsertal eingewandert. Diesen Weg zu laufen ist für mich immer wieder
sehr emotional!
Insgesamt sind wir auf dem Großen Walserweg 898,64 Km und 54.563 Höhenmeter im
Anstieg und 54.384 Höhenmeter im Abstieg gelaufen. Nimmt man den Walserweg
Vorarlberg dazu, dann waren es 1.070,31 Km und 63.174 Höhenmeter im Anstieg und
62.694 Höhenmeter im Abstieg. Ich persönlich bin seit 2001 insgesamt 1.161,73
km, 68.569 Höhenmeter im Anstieg und 73.282 Höhenmeter im Abstieg gelaufen. Wenn
man den Walserweg Vorarlberg mitnimmt, dann war ich seit 2001 insgesamt 1.850
km, 101.570 Höhenmeter im Anstieg und 107.480 Höhenmeter im Abstieg auf
Walserwegen unterwegs.
Am
Abend sind wir dann noch in die Alten Krone zu unserem Walserweg Abschlussessen
gegangen und ließen es uns gutgehen. Immer wieder schön ist es mit meinen
Freunden und erfahrenen Wanderkollegen auf dem Weg zu sein. Danke für eure
Begleitung!
Das
Kleinwalsertal ist aufgrund seiner geografischen Lage vom übrigen Österreich
abgeschnitten und auf dem Verkehrsweg nur über Deutschland erreichbar. Das Tal
besteht aus den drei Ortschaften Mittelberg, Hirschegg und Riezlern, welche alle
zur Gemeinde Mittelberg gehören. Die ca. 5000 Einwohner des 97 km² großen Tales
sind vorwiegend im Tourismus tätig.
Über
die ersten Menschen im Kleinwalsertal ist wenig bekannt. 1998 konnten Werkzeuge
aus der Mittelsteinzeit (ca. 9600–4300 v. Chr.) im Bereich der
Schneiderkürenalpe im Gottesackergebiet sichergestellt werden. Über 1000
Artefakte wurden bei den folgenden archäologischen Grabungen freigelegt. An den
Flanken des Bärenkopfs wurde auf den sogenannten Feuersteinmähdern ein kleines
steinzeitliches Bergwerk entdeckt, in dem Radiolarit zur Herstellung von
Steinwerkzeugen abgebaut wurde.
Am
Beginn des 14. Jahrhunderts wanderten die Walser, vom Tannberg kommend, über den
Hochalp- und Gemstelpass ein und gründeten die ersten Dauerniederlassungen. Im
Jahr 1563 wurde das Gericht Mittelberg geschaffen und das Tal vom Gericht
Tannberg gelöst. Die Zugehörigkeit zum Tannberg spielte aber auch danach noch
eine große Rolle. So war es noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts üblich, dass
die Musikanten aus Mittelberg und Hirschegg an Bartholomä beim großen Viehmarkt
in Hochkrumbach aufspielten.
Nach
den Wirren der Napoleonischen Kriege wurde das Gericht Mittelberg aufgehoben und
nach Bezau in den Bregenzerwald verlegt. Der Abschluss des
Zollanschlussvertrages und die günstige Verkehrsverbindung mit dem aufstrebenden
Industriestaat Deutschland ebneten dem Tourismus den Weg. Während vor 1908
hauptsächlich der Adel zum Jagen ins Tal kam, wurde das Tal, nicht zuletzt durch
die Errichtung einer Hochgebirgsklinik, begründet auf das Reizklima zwischen
1000 und 1300 m Seehöhe, durch Dr. Max Backer im Jahr 1911, in ganz Deutschland
bekannt. Auf Grund des Zollanschlussvertrages konnte die Gemeinde 1933 eine
Ausnahmeregelung der 1000-Mark-Sperre (Ausreise-Sperrmaßnahme Deutschlands
gegenüber Österreich: eine Visumsgebühr von 1000 Reichsmark wurde erhoben)
erwirken. Dies führte zu einem stark wachsenden Fremdenverkehr, der nach dem
Zweiten Weltkrieg noch weiter ausgebaut wurde.
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