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(107,64 km, 5.445 Höhenmeter
Anstieg, 6.185Höhenmeter Abstieg)
Bericht:
Stefan Heim
10.07.2022 SO
Bedeckt. Gegen 9 Uhr Regen, danach schönes
Wetter.
Seit 2001 bin ich fast jährlich für ein paar Tage oder eine Woche auf „Walserwegen“ unterwegs, seit 2005 mit Rainer und Daniela und 2011 hat sich noch Dagmar dazugesellt. Nach ein paar Jahren Pause bzw. Alternativprogrammen, sollte es dieses Jahr endlich einmal wieder eine richtige Etappenwanderung werden. Von Klosters war die Route über das Silbertal bis nach Mittelberg im Kleinwalsertal geplant.
Um ca. 13:30 Uhr haben mich Daniela und Philipp in Innerbödmen abgeholt. In
Riezlern haben wir dann noch Rainer mitgenommen und sind über den Riedbergpass
bis nach Lingenau gefahren. Da dort wegen dem Bregenzerwälder Bezirksmusikfest
eine Umleitung über Egg war, sind wir dann gleich über das Bödele nach Dornbirn
und weiter über Hohenems und über die „Dörfer“ bis nach Muntlix. Dort haben wir
unsere Rucksäcke umgeladen, Philipp ist wieder heim ins Walsertal und jetzt hat
uns Charly zusammen mit seiner Frau Dagmar über den Luzisteig und auch über die
„Dörfer“ nach
Klosters-Dorf gefahren. Charly ist dann wieder zurück nach Muntlix
und wir haben uns im „Madrisa-Lodge“ einquartiert und erst einmal gut zu Abend
gegessen und natürlich nette Gespräche vor allem über frühere Walserwegtouren,
aber auch über Musik, Konzerte und Sonstiges geführt.
11.07.2022 MO
Schönes Wetter, bewölkt.
Wir waren um kurz nach 7 Uhr beim Frühstück. Dann sind wir heute mit der
Madrisa
Bergbahn hinauf zur Madrisa-Alp gefahren. Zu Fuß sind wir diesen
Streckenabschnitt schon am 17.8.2014 gelaufen. Dann sind wir rechts in Richtung
Rätschenjoch abgebogen – wären wir gleich links abgebogen hätten wir uns ca. ½
Stunde gespart.
Zunächst sahen wir noch eine Hirschkuh und
sind bald darauf auf die Wegnummer 35 vom Walserweg Graubünden gestoßen. Dieser
Weg kommt von Schlappin und wir sind ihm dann in Richtung Rätschenjoch gefolgt.
Über wunderschöne Alpweiden mit viel Arnika und sonstigen blühenden Alpenblumen
ging es auf einem angenehmen Steig hinauf zum Rätschenjoch (2.602 m). Hier
ändert sich schlagartig das Landschaftsbild und nach den Alpweiden findet sich
plötzlich Fels bzw. die weißen Karrenfelder der Gafier Platten, die wie
Gletscher wirken. Wir machten noch einen Abstecher zum Rätschenhorn (2.703 m)
und wunderten uns, dass sich Ziegen in dieser Felslandschaft aufhielten.
Dann ging es hinaus durch das Gafiatal, vorbei an
Mutterkühen samt Stier. Beim
Berghaus Edelweiss gönnten wir uns ein Banasch und
stiegen danach weiter ab bis St. Antönien-Rüti. Über den Wanderweg ging es von
dort noch einmal hinauf bis Partnunstafel. Interessant am Weg die Landwirtschaft
und Häuser. Es scheint dass hier bei den alten Häusern die meisten Ställe am
Haus angebaut sind. Es scheint aber eher aus neueren Anbauten herzurühren und
ursprünglich so wie bei uns im Kleinwalsertal gewesen zu sein, dass ursprünglich
die Ställe extra standen. Ich habe einmal ein wenig in der Walser Literatur
herumgeblättert, bin aber noch nicht wirklich darauf gekommen ob das stimmt. Wie
im Jahr 2014 bezogen wir unsere „Nostalgiezimmer“ im
Berghaus Sulzfluh. Dort war
gerade ein Alphornseminar im Gange und wir kamen daher in den Genuss von
Alphornklängen.
Stefan (Garmin Fenix 3 HR) über Garmin Connect
ausgelesen:
Gesamtzeit
incl. aller Pausen: 07:46:54, Zeit in Bewegung: 05:56:17
Höhenmeter Anstieg: 1.242 m, Höhenmeter Abstieg: 1.371
m
Maximale Höhe: 2.696
m, Minimale Höhe: 1.465 m
Länge: 22,26 km (Rainer und Dagmar hatten je nach Tour
ca. 1-3 km weniger auf ihrer Uhren)
12.07.2022 DI
Schönes Wetter.
Um 7 Uhr waren wir beim Frühstück im Berghaus
Sulzfluh. Essen und die Unterkunft waren in Ordnung, doch da es doch eher
„Hüttencharakter“ hat, fanden wir die Preise dann schon relativ teuer. Bald nach
dem Frühstück starteten wir unsere heutige Tour. Vorbei an dem sich wunderschön
„spiegelnden“ Partnunsee stiegen wir hoch zum Tilisuna-Fürggli. An der Sulzfluh
konnten wir die Kletterer, auf dem Weg jede Menge Murmeltiere beobachten.
Nachdem wir wieder auf österreichisches Staatsgebiet kamen, ließen wir die
Tilisunahütte links liegen und haben etwas unterhalb der Hütte die erste längere
Pause gemacht. Über die Walser-Alpe ging es hinunter zur Gampadels-Alp, wo wir
unsere Mittagspause machten.
Dann folgte der weite Abstieg auf dem Fahrweg über den
Ziegerberg nach
Tschagguns. An der Ill entlang ging es dann weiter bis nach
Schruns. Das war dann schon etwas mühsam – kein Wunder nach über 1.900 Meter
Abstieg. Im Hotel-Pizzeria Krone gönnten wir uns etwas zu Trinken und ein Eis.
Das war eine ganz wichtige Pause. Wir haben dann noch kurz überlegt, ob wir über
Brif-Silbertal oder Bartholomäberg-Innerberg nach Kristberg laufen sollen und
haben uns dann für die Letzere Route entschieden, was wir am Ende eine gute
Entscheidung fanden. Wir waren dann wirklich froh, als wir endlich in
Kristberg
im dortigen Panoramagasthof unsere Zimmer beziehen konnten. Es war mit 1.585 m
Anstieg, 1.930 m Abstieg und um die 28 km eine sehr anstrengende Tour (Dagmar,
Daniela u. Rainer hatten meist 1-2 km weniger auf ihren Uhren). Mit einem sehr
leckeren 5-Gänge-Menü im Freien wurden wir zur Belohnung des Tages noch bestens
verwöhnt. Das gemütliche Zusammensitzen am Abend wurde natürlich auch an diesem
Tag nicht ausgelassen.
Stefan (Garmin Fenix 3 HR) über Garmin Connect
ausgelesen:
Gesamtzeit
incl. aller Pausen: 09:17:37, Zeit in Bewegung: 07:14:57
Höhenmeter Anstieg: 1.585 m, Höhenmeter Abstieg: 1.930
m
Maximale Höhe: 2.233
m, Minimale Höhe: 666 m
Länge: 28,55 km (Rainer und Dagmar hatten je nach Tour ca. 1-3 km weniger auf
ihrer Uhren)
13.07.2022 MI
Schönes Wetter und warm.
Heute bekamen wir ein sehr gutes Frühstück im
Panoramagasthof Kristberg, das wir bereits im Freien einnehmen konnten. Als wir
dann Aufbrechen wollten, traf ich meine Internet bzw. Facebookbekanntschaft
Monika aus dem Montafon. Bevor es endlich losgehen konnte, besuchten wir
natürlich noch die
St. Agatha Bergknappenkapelle Kristberg. Da wir nicht in die
Karte schauten, hatten wir am Anfang etwas Orientierungsprobleme um an den
Kristbergsattel zu kommen. Dabei hätte man nur dem Güterweg bis zum nächsten
Wegweiser folgen müssen.
Gleich unterhalb des Kristbergsattels (in Richtung
Dalaas) machten wir natürlich noch Halt beim sogenannten
Bruderhüsli. Dann ging
es den sehr schönen Pfad durch den Dalaaser Wald hinunter bis nach
Dalaas. Auf
diesem Weg habe ich irgendwo meine Sonnenbrille verloren. Falls man Einkaufen
möchte, kommt man noch direkt an einem Spar vorbei.
Für uns begann nun der Aufstieg in Richtung Rauhes
Joch. Bei Mason meinte dann ein Bauer, der gerade mit der Sense am Mähen war,
dass wir viel zu späte unterwegs seien, da es sehr heiß werden würde. Ob wir
auch genug zum Trinken dabei hätten? Im Grunde hatte er ja recht, aber er wusste
natürlich nicht, dass wir schon von Kristberg hergelaufen sind.
An unserem sehr schönem Weg aufwärts befanden sich
immer wieder Tafeln mit verschiedenen Informationen zu diversen Themen am Weg.
Diese wurden in Zusammenhang mit der ORF-Sendung 9 Plätze – 9 Schätze
aufgestellt. Im Jahr 2015 war der Formarinsee mit der Roten Wand Preisträger
dieses Formats.
Als wir
bei der Mustrinalpe Pause machten, hat uns eine Gruppe junger holländischer
Männer überholt. Sie waren richtig flott unterwegs und wie wir dann später
feststellten, waren es gut trainierte Ruderer. Bei der Freiburger Hütte gönnten
wir uns dann noch etwas zu trinken und füllten unsere Trinkflaschen mit Wasser.
Dann ging es entlang des Formarinsees bis zur Formarinalpe. Dort fanden wir die
Tafel vom Walserweg Vorarlberg, Etappe 21 :-)
Auch der QR-Code funktioniert noch!
Sehr schön ist dann der folgende Weg entlang
am Lech, in dem sich gerade am Anfang sehr wenig Wasser befand. Der Weg nennt
sich auch „Lechweg“ und kann als Weitwanderweg vom Formarinsee bis nach Füssen
im Allgäu gelaufen werden kann. Über das Älpele gelangten wir dann bis nach Zug
und ärgerten uns am Ende noch etwas über den Golfplatz, der uns einen doch
einiges weiteren Weg bis zu unserer Unterkunft im
Gasthof Alphorn in Zug
bescherte. Wie schon geschrieben, finde ich den Weg vom Formarinsee bis nach Zug
als sehr schön, auch wenn es für uns dann schon sehr weit war. Rainer ist dann
auch noch die Blase „aufgegangen“ und auch mir haben die „Füße“ am Ende noch
geschmerzt. Wir waren dann wirklich froh als wir in unserem Quartier die Zimmer
beziehen konnten und ein sehr gutes Abendessen bekamen.
Stefan (Garmin Fenix 3 HR) über Garmin Connect
ausgelesen:
Gesamtzeit
incl. aller Pausen: 08:52:04, Zeit in Bewegung: 07:12:34
Höhenmeter Anstieg: 1.344 m, Höhenmeter Abstieg: 1.265
m
Maximale Höhe: 1.918
m, Minimale Höhe: 831 m
Länge: 27,79 km (Rainer und Dagmar hatten je nach Tour ca. 1-3 km weniger auf
ihrer Uhren)
14.07.2022 DO
Schönes Wetter.
In der Früh war es bedeckt und am frühen Vormittag hat
es plötzlich aufgerissen und es wurde noch ein sehr warmer und wunderschöner
Tag.
Nach dem Frühstück und Bezahlen starteten wir
unsere heutige Tour in Zug, liefen runter zum Lech und sind zunächst auf dem
Lechweg und dann über Omesberg hinein in den Ort Lech, wo wir uns noch in einer
Bäckerei mit Brot eingedeckt haben. Wir gönnten uns dann den Spaziergang durch
Lech, besahen uns die stark in Diskussion stehende Baustelle vom Gemeindezentrum
und den leichten Trubel im Ort selbst.
Dann ging es wieder zurück auf dem Lechweg bis zur
Bodenalpe, wo wir auf ein Getränk Halt machten. Diese betreibt meine im
Kleinwalsertal „quasi Nachbarin“ Sandra mit ihrer Familie. Da sie nicht da war,
hat ihr Mann sie noch angerufen und wir konnten uns dann noch ein wenig
unterhalten. Danach ging es in flottem Tempo hinauf nach dem wunderschönen,
ehemaligen Walserort Bürstegg, wo wir unsere erste etwas längere Pause machten.
Bürstegg war einst die höchstgelegene Dauersiedlung in Vorarlberg.
Von Bürstegg ging es wieter in Richtung Warth bzw. Wannenkopf, den wir rechts
liegen ließen. Vor der Steffisalpe machten wir dann unsere Mittagspause. Hier
konnten wir schon unser nächstes Ziel, die Widdersteinhütte sehen und hatten
auch einen schönen Blick auf den Widderstein und das Geißhorn. Interessant auch
der ungewohnte Blick auf das Kemptner Köpfle und die Schafalpköpfe, bzw.
überhaupt die Berge der Allgäuer Alpen, welche wir hier aus unserer Sicht
(Kleinwalsertal) von der anderen Seite sahen. Wir merkten, dass wir uns der
Heimat nähern, denn es fiel uns leicht die ganzen Berge zu bestimmen.
Weiter ging es zur Jägeralp und von dort hinauf zum Gasthof Adler. Auf dem Weg
dorthin sahen wir Hubert mit Sohn Johannes Strolz beim Heuen. Zwei Olympiasieger
beim Bergheu! Das macht mir die zwei noch mehr sympathisch und wir verkniffen es
uns ein Foto zu machen, oder die zwei anzusprechen.
Dann ging Rainer leider das Trinken aus und
der Gasthof Adler hätte erst eine Stunde später geöffnet. Also hieß es bis zur
Widdersteinhütte durchzubeißen. Dort war dann unser höchste Punkt unserer
heutigen Tour erreicht und wir gönnten uns hier ordentlich etwas zu trinken.
Danach ging es mit flottem Schritt hinüber zum Gemstelpass und hinunter über das
Obergemstel und Hintergemstel zur Alpe meines Bruders
Bernhardsgemstel, wo wir
auf einen Sprung einkehrten. Danach ging es hinaus über den Gemstelboden nach
Innerbödmen, wo meine Frau für uns aufkochte und wir bestens versorgt wurden.
Nach 4 Tagen und durchaus anstrengenden und langen Etappen mit insgesamt 107,64
km und 5.445 Höhenmeter Anstieg und 6.185 Höhenmeter Abstieg war es schön,
wieder daheim angekommen zu sein.
Stefan (Garmin Fenix 3 HR) über Garmin Connect
ausgelesen:
Gesamtzeit
incl. aller Pausen: 09:09:57, Zeit in Bewegung: 06:52:34
Höhenmeter Anstieg: 1.274 m, Höhenmeter Abstieg: 1.619
m
Maximale Höhe: 2.010
m, Minimale Höhe: 1.157 m
Länge: 29,04 km (Rainer und Dagmar hatten je nach Tour
ca. 1-3 km weniger auf ihrer Uhren)
Prättigau
Klosters-Serneus
St. Antönien
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