1.+2. Tag | 3.+4. Tag | Bilder |
(52,53 km,
4.103 Höhenmeter Anstieg und 4.401 Höhenmeter Abstieg)
3. Tag, Mo. 06.09.2010
Strecke: San Carlo im Val Bavona (938m) – Campo
(1.386m) – Robiei (1.891m) – Passo di Cristallina (2.568m) – Alpe di
Cristallina (1.800m) – Alpe di Pescium (1.745m) – Airolo (1.159m)
Start: 08:31 Uhr Höhenmeter: 1.969m Anstieg, 1.717m Abstieg, 29,07 km, Zeit
ohne große Pause, incl. Trink- und Fotopausen: 08:34:18, Verwendete Karten:
Schweizer Landeskarte (Wanderkarte) 1 : 50.000, Nufenenpass, 265 T (Ausgabe
2004)
GPS-Daten
Garmin Forerunner 305:
San Carlo (Val Bavona)
N46 24.509 E8 31.572 (950m)
Campo
N46 25.384 E8 31.219 (1.379m)
Capanna Basodino N46 26.369 E8 30.853
(1.861m)
Passo di Cristallina
N46 28.301 E8 31.600 (2.576m)
Alp di Cristallina
N46 29.981 E8 32.536 (1.810m)
Airolo (San Carlo)
N46 31.781 E8 36.295 (1.197m)
Ab heute
befinden wir uns wieder auf dem “normalen” Großen Walserweg. Nach dem Frühstück
mit guten Croissants geht es zunächst auf der Teerstraße taleinwärts. Wer
sich die ersten Höhenmeter sparen will, kann mit der Gondel hinauf bis nach
Robiei. Wir sind aber dem Weg links in Richtung Campo und Capanna Basodino
gefolgt. Bald nach einem Kraftwerk folgt ein wunderschöner, schmaler Pfad bis
zur Alpe Campo. Hier tauchten die Hütten im Nebel auf und es hatte etwas eine
mystische Stimmung. Danach geht es weiter steil unterhalb der Seilbahn bergauf.
Irgendwann kam uns im steilen Gelände eine Herde Kühe und ein Stier entgegen.
Bald darauf folgte auch der Hirt, der hier wohl wirklich viel Arbeit hat, denn
die Alpe ist sehr „fällig“ und es braucht mit Sicherheit einen sehr guten
Hirten. Die Kühe sind auch die steilen Stufen von der Capanna Basodino herunter
gekommen. So etwas fasziniert mich. Bei der Capanna Basodino wollten wir noch
etwas trinken, aber wir waren wohl noch zu früh dran. Von der Hütte folgt noch
ein kurzer steiler Anstieg und dann geht es rechts am Lago di Robiei herum, den
man aber nicht sieht. Bis zum Lago di Bianco liefen wir auf der geteerten
Werksstraße, auch wenn man eigentlich auch auf einem Pfad ein Stück weiter
rechts von der Straße laufen könnte. Das ist am Anfang aber nicht so eindeutig
zu erkennen. Etwas oberhalb vom Lago Bianco führt dann rechts hoch ein steiler
Pfad. Ein Stück vor dem Lago Sfundau haben wir dann unsere Mittagspause
abgehalten. Kurz vor dem See kommt man dann zu einem Joch, bei der als wir
ankamen eine ganze Gruppe Pause machte. Von hier aus ist es dann nicht mehr so
weit bis zur Capanna Cristallina. Bei der Hütte gönnten wir uns noch etwas zu
trinken und Rainer flirtete mit einer jungen Frau, die dort arbeitete und
brachte so allerhand in Erfahrung. Die moderne und architektonisch interessante
Hütte hat 120 Schlafplätze und wurde im November 2002 eröffnet.
Campo taucht im Nebel
auf
Blick zurück zum Lago Bianco
Nach
unserer längeren Pause begann wieder einmal ein langer Abstieg. Über mehrer
Stufen geht es hinab bis zur Alpe di Cristallina. Hier hat man die Möglichkeit
nach Ossasco hinabzusteigen, wo man die nächste Busverbindung findet. Wir
folgten aber dem schönen Höhenweg, der sich auch Strada degli Alpi nennt in
Richtung Airolo. Der Alpweg führt teilweise durch wunderschöne Lärchenwälder
immer etwas auf und ab bis zur Seilbahnstation Pescium. Dann folgt noch ein
steiler Pfad hinab nach Airolo.
Auch
diese Etappe ist sehr lang und es empfiehlt sich die Seilbahn zu nehmen und
evtl. von der Alp di Cristallina nach Ossasco hinab zu steigen, um von dort den
Bus zu nehmen. Eine andere Möglichkeit ist in der Capanna Basodino, im Hotel
Robiei oder in der Capanna Cristallina zu übernachten.
Wir bekamen dann in Airolo im Albergo Hotel Alpina ein Zimmer und ein sehr gutes Abendessen. Nach dem Essen verfolgten wir mit Spannung den Wetterbericht und waren uns noch nicht schlüssig wie wir die nächsten Tage angehen sollen.
Nachtrag
vom 14.09.2010
Wir spürten natürlich die strenge Tour vom Vortag in den Knochen. Ich kann
mich nicht an so viel erinnern, nur dass mir die Herde Kühe, die auf der fälligen
Alpe entgegen kamen sehr faszinierten. Auch die Alpen auf dem Höhenweg nach
Pescium interessierten mich und ich nahm mir vor über dieses Gebiet zuhause
noch einiges nachzulesen. Ich denke dass die viele Wasserkraft dem Val Bavona
hilft, dass es nicht ganz ausstirbt. Auf dieser Strecke kamen uns dann doch
einige Leute entgegen. Diese Etappe bis nach Airolo war dann auch sehr weit und
anstrengend. Vor allem der Abstieg von Pescium nach Airolo spürten meine
Knochen mehr als mir lieb war. Wir sind am Fuße des Gotthards und eigentlich
verlauft nun der Große Walserweg für längere Zeit außerhalb des "Walsergebietes".
Ich überlegte mir öfters, welche Wege die Walser wirklich nahmen um in ihre
neue Heimat zu kommen? Waren sie auch hier am Fuße des Gotthard unterwegs?
Wäre es sinnvoll den "Großen Walserweg" neu zu überdenken und hier
eine andere Route einzubauen? Wege, die die Walser mit großer
Wahrscheinlichkeit benutzt haben? Egal wie, diese zwei Tage waren zwar sehr
hart, dafür aber wunderschöne Touren!
Blick zum Basodino
die Capanna Cristallina
4. Tag, Di. 07.09.2010 (Rückreise)
In der Früh
Regen, als wir über den Gotthard kamen wurde das Wetter immer besser.
Der Wetterbericht verfolgte uns den ganzen Morgen. Laut diesem sollte es sich die nächsten Tage einregnen. Wir haben mehrmals durchgesprochen wie wir weiter fortfahren sollten. Zuerst beschlossen wir, bis nach Aquacalda am Lukmanierpass zu laufen und dort mit dem Bus nach Disentis zu fahren und von dort morgen heim zu fahren. Nachdem wir nach dem Frühstück noch einmal den Wetterbericht ansahen und es auch immer heftiger zu regnen anfing, beschlossen wir unsere diesjährige Walserwegtour abzubrechen und nächstes Jahr weiter zu machen. In zwei Tagen über 4.000 Höhenmeter und 50 km sind ja auch nicht ganz ohne und so gingen wir an den Bahnhof in Airolo, wo wir uns Bahntickets für die Rückreise besorgten. Über den Gotthard-Arth-Goldau-St. Gallen ging es zunächst bis nach St. Margarethen. Dort bekamen wir dann in einer Pizzeria ein hervorragendes Mittagessen. Weiter ging es dann mit der Bahn nach Bregenz und von dort nach Schwarzach. Wir sind dann noch ein wenig in Schwarzach zusammen gesessen und Daniela und Rainer sind etwas später weiter ins Walsertal gefahren.
Abbruch wird
beschlossen
die Walserwegtruppe 2010
Natürlich
hätten wir weiter laufen können, aber ich denke die Entscheidung war durchaus
in Ordnung. Ich glaube wir waren alle von den zwei Etappen schon etwas müde und
dann 8 Stunden im Regen zu laufen ist nicht wirklich eine Freude. Das haben wir
alle schon mitgemacht. Außerdem hat es eine Frage entscheidend erleichtert. Wir
waren uns nie ganz im klaren wie wir nächstes Jahr weiterlaufen sollen. Sollen
wir bis Vals und dann in den neu gestalteten Walserweg Graubünden einsteigen
oder den Großen Walserweg in ursprünglicher Form fortsetzen. Ich denke dass
wir jetzt zuerst den Großen Walserweg fertig laufen und wenn wir diesen beendet
haben den Walserweg Graubünden angehen. Wir werden sehen. Auf jeden Fall freue
ich mich schon auf die Fortsetzung.
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