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Der grosse Walserweg

(Grande Sentiero Walser)

(1. Etappe)

Von Vallorcine nach Zermatt (18.08.-27.08.2007)

 

1. Tag, Sa. 18.08.2007 (Anreisetag).

Schönes Wetter. Sonne. In Martigny ging ein recht böiger Wind.

 

Heute sollte wieder eine Woche Walserweg gemeinsam mit meinem Tourenkollegen und Freund Rainer beginnen. Wir wollten den symbolischen Verbindungsweg von Vallorcine zum Theodulpass gehen, welcher beim Interrreg IIIb Projekt „Walser Alps“ ausgearbeitet wurde.

 

Folgende Etappen standen auf dem Plan:

1.)    Vallorcine (1.260m) – Col de la Forclaz (1.526m) (evtl. über den Col de Balme)

2.)    Col de la Forclaz (1.526m) – Alp Bovine (1.987m) – Champex (1.466m) – Issert (1.055m) – Ferret (1.705m)

3.)    Ferret (1.705 m) – Fenetre de Ferret (2.698m) – St. Rhemy (1.619m)

4.)    St. Rhemy (1.619m) – Col de Champillon (2.708m) – Ollomont (1.356m)

5.)    Ollomont (1.356m) – Col de Breuson (2.195m) – Closé (1.457m)

6.)    Closé (1.457m) – Prarayer Hütte (2.005m)

7.)    Prarayer Hütte (2.005m) – Valcounera-Paß (3.066m) – Perreres (1.850m)

8.)    Perreres (1.850m) – Breuil (2.003m)– Theodulpass (3.316m) – Gandegghütte (3.030m) – Zermatt (1.610m)

 

  

 

Kurz nach 7 Uhr bin ich daheim los gefahren und habe etwas später Rainer in Riezlern eingeladen. Weiter ging es über den Riedbergpass nach Hittisau. Dort haben wir getankt, eine Vignette gekauft und sind auf der Rheintalautobahn bis nach Hohenems u. auf die Schweizer Seite nach Diepoldsau gewechselt. Dort war noch ein kurzer Vignetteneinkaufsstopp nötig bevor es auf die Schweizer Autobahn ging. Traditionsgemäß nahmen wir in der Autobahnraststätte Heidiland „z`Nüüne“. Mit Rösti, Speck und Ei ließen wir es uns gut gehen und dermaßen gestärkt konnten wir weiter über den Oberalp- und Furkapass bis nach Brig fahren. Dort am Bahnhof kauften wir Billetts für die Zugfahrt nach Vallorcine und zum Parken am Westbahnhof in Brig. Der Schalterbeamte war recht witzig, aber wie bereits in Stalden vor einem Jahr sorgte meine Autonummer B-Troll 2 für etwas Verwunderung. Oder war es vielleicht eher Belustigung?

Wir stellten also das Auto am Westbahnhof ab und kehrten noch kurz in einer Wirtschaft zu einem Panache (Radler) ein, da wir noch etwas auf den Zug warten mussten. Dann ging es erst mal über Visp, Leuk, Siders und Sion nach Martigny, wo wir noch 40 Minuten Aufenthalt hatten. Ab jetzt begannen die Sprachprobleme, da wir beide kein Wort französisch können. Dennoch schafften wir es noch etwas zum Essen aufzutreiben.

Die Zugfahrt nach Vallorcine mit dem Mont-Blanc-Express war ein beeindruckendes Erlebnis. Steile Abschnitte mit bis zu 200 Promille Steigung, die mit Hilfe von Zahnstangen überwunden werden, wechseln ab mit flachen Passagen entlang schwindelerregenden Schluchten. Brücke um Brücke, Kurve um Kurve, Tunnel um Tunnel "arbeiten" sich die rotweißen Schmalspurwagen des Mont-Blanc-Express durch das Vallé du Trient mit seinen Schluchten und lotrechen Felsabstürzen zum Grenzort Châtelard. Neben den Gleisen war wirklich oft nur mehr der Abgrund. Auf jeden Fall war es eine sehr atemberaubende Zugfahrt.

Bald nach der schweiz-französischen Grenze kam die Station Vallorcine, welches unser heutiges Tagesziel war. Wir wussten absolut nicht was uns erwartet. Ich hatte mit Dominique Ancey, mit welcher ich beim EU-Projekt „Walser Alps“ zusammen gearbeitet habe, ausgemacht dass Sie uns am Bahnhof abholt. Sie erwartete uns bereits und dann fuhren wir zunächst zur Touristeninformation. Hier soll bald ein Schild mit Informationen zum Walserweg stehen. Im Büro liegt bereits ein Folder mit Informationen zum Walserweg auf. Hier hielten wir auch noch einen kurzen Plausch mit Sabrina, die auch sehr gut deutsch spricht. Sie meinte wir müssen unbedingt im Jänner zu einem Skirennen kommen.

Weiter ging es zum Weiler Le Mollard. Dort wohnt Dominique mit ihrem Mann Serge und wir bekamen jeder ein Zimmer zum Übernachten. Zunächst studierten wir noch einmal zusammen mit Dominique die Karten mit dem Routenverlauf des Walserwegs. Außerdem wollte Sie mit uns am nächsten Tag noch zu den Alpages de Loriaz laufen, auch wenn das nicht im Routenverlauf vom Walserweg ist. Danach wurden wir noch hervorragend bewirtet. Da wir von der langen Reise sehr müde waren verschwanden wir bald im Bett und waren schon gespannt auf die Tage die folgen würden. 

    

 

2. Tag, So. 19.08.2007

Le Mollard (1.268m) - Alp Loriaz (2.026m) - Le Mollard (1.268m)
Start: 06:59 Uhr, 860 Höhenmeter Anstieg, 772 Höhenmeter Abstieg, 11,26 km, 04:25:57 Gehzeit (incl. Foto- u. Kurztrinkpausen).

Le Mollard (1.268m) - Barberine - La Châtelard - Tête Noire
Start: 14:28 Uhr, 240 Höhenmeter Anstieg, 284 Höhenmeter Abstieg, 7,24 km, 01:43:55 Gehzeit (incl. Foto- u. Kurztrinkpausen).

Meistens Sonne, aber auch manchmal Wolken mit drohendem Regenwetter. Kalter Wind.  

Um 6 Uhr war bereits Tagwache. Nach dem Frühstück brachen wir um 7 Uhr zur Alpe Loriaz auf. Das ist eigentlich kein Teil des vorgeschlagenen Walserweges. Herrliche Blicke auf die Bergwelt, vor allem natürlich auf den Mont Blanc, machen die Tour aber sehr lohnenswert. Dominique musste uns immer wieder die Gipfel erklären. Außerdem hat die Alpe viel mit der Geschichte Vallorcines zu tun. Im Refuge Loriaz kann man auch in einem Lager übernachten. Im Sommer arbeitet Dominiques Tochter hier, während sie sonst Anthropologie studiert. Dominique lud uns ein und der Schokoladekuchen, der gerade frisch gemacht wurde, war sensationell gut!

    

Zurück nach Vallorcine ging es dann auf einem anderen Weg und nach Le Mollard zurück liefen wir auf der alten Straße von Vallorcine. Wir bewunderten einige alte Gebäude, die doch sehr dem Baustil der Walliser ähneln. Zurück bei Dominiques Haus wurden wir erst mal wieder bekocht und bestens versorgt. Danach machten wir uns wieder auf den Weg und nun befanden wir uns auf der vorgeschlagenen Route des Wanderweges. In Barberine besichtigten wir das sehr sehenswerte Museum. Vieles erinnerte mich an unsere eigene Geschichte und frühere Arbeit. Ich glaube allerdings dass die Bewohner von Vallorcine um einiges ärmer waren und es sehr viel unwirtlicher war wie bei uns im Kleinwalsertal.

Bis zur Grenze sind wir noch auf dem „Walserpfad“ gelaufen. Da wir ja schon lange auf dem Weg waren verließen wir den Pfad und sind ein Stück der Straße entlang u. dann über eine alte Straße und durch einen alten Tunnel zum Tête Noire. Dort hat Serge, der Ehemann von Dominique, das Auto abgestellt und Dominique fuhr uns zum Col de la Forclaz, wo sie uns gestern schon ein Zimmer reserviert hat. Wir tranken dort noch etwas gemeinsam und verabschiedeten uns dann von Dominique, die wieder zurück nach Vallorcine fuhr.

Es war eine unglaubliche Gastfreundschaft die wir von Dominique und Serge erlebten. Außerdem haben wir von Dominique sehr viel gelernt. Ich hoffe wir haben uns nicht zum letzten mal gesehen und vielleicht kann ich irgendwann mal etwas im Kleinwalsertal zurück geben.

Wir bekamen ein schönes Zimmer im Hotel auf dem Col de la Forclaz und das Abendessen war sehr gut.  

Wir haben heute 2 Schlangen gesehen und da ich ja keine Schlangen mag, weiß ich dass ich nicht so schnell irgendwo hinlangen werde …

    

 

Nützliche Links:

Walser in den Alpen
SBB (Schweizer Bundesbahnen)
Mont-Blanc-Express
Brig
Vallorcine
Alp Loriaz
Museum Barberine
The North-Face Ultra-Trail 

Hotel Col de la Forclaz

L`Espace Mont-Blanc

Wallis Tourismus
Tour du Mont Blanc (TMB)

TMB auf Wandersite.ch

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