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  Der grosse Walserweg

(Grande Sentiero Walser)

Von Saas Almagell nach Bosco Gurin (29.08.-05.09.2009)

(140,48 km, 7.692 Höhenmeter Anstieg und 7.878 Höhenmeter Abstieg)

5. Tag, Mi. 02.09.2009

Strecke: Rosswald (1.820m) – Fülhorn (2.728m) - Saflischpass (2.563m) - Heiligkreuz (1.470m) - Binn (1.400m)
Start: 10:12 Uhr Höhenmeter: 1.169 m Anstieg, 1.557 m Abstieg, 22,10 km
Zeit ohne große Pause, incl. Trink- und Fotopausen: 06:09:14, Verwendete Karten: Schweizer Landeskarte (Wanderkarte) 1 : 50.000, Visp, 274 T (Ausgabe 2008), Valle Antigorio, 275 T (Edizione 2004) und Nufenenpass, 265 T (Ausgabe 2004)

GPS-Daten Garmin Forerunner 305:
Fülhorn                   N46 19.357 E8 04.235 (2.741 m)
Saflischpass             N46 19.436 E8 05.698 (2.569 m)
Binn                       N46 21.851 E8 11.073 (1.409 m)

Zunächst war es bedeckt. Dann ist die Sonne herausgekommen. Es hat aber immer Wolken gehabt. Am Nachmittag hat es zweimal geregnet.

Nach dem Frühstück ging es erst einmal in die Stadt. Bei einer Metzgerei, einer Bäckerei und im Migros kauften wir uns eine ordentliche Brotzeit. In einer Drogerie habe ich für meine lädierten Füße noch eine Hirschtalgsalbe gekauft und sie scheint ganz gut zu wirken. Mit dem Bus ging es dann nach Ried-Brig und mit der Luftseilbahn weiter nach Rosswald. Von Rosswald begann dann wieder unser Fußmarsch, zunächst in Richtung Saflischpass. Am Anfang geht es ziemlich steil, an den Skiliften und Fleschboden vorbei, bergauf. Irgendwie fand ich es hier vor 8 Jahren landschaftlich schöner. Ob das an den Skiliften und dem breiten Schotterweg lag? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das 2001 auch schon so war? Die Erinnerung jagt einen aber auch allzu oft ins Bockshorn …

Da uns die heutige Etappe etwas zu kurz schien, überlegten wir noch das Fülhorn (2.738m) in die Etappe einzubauen. Die Abzweigung zum Fülhorn ist zwar leicht zu übersehen, weil kein Wegweiser die Abzweigung markiert und auch die Steinmännchen umgefallen waren. Allerdings kann man vorher schon gut den Zickzackweg erkennen. Wir nahmen also die Abzweigung und trafen unterwegs noch auf ein paar Schwarzhalsziegen. Ziemlich schnell erreicht man dann den Gipfel mit Gipfelbuch, auf dem sich uns wieder einmal ein herrliches Panorama bot. Weil es am Gipfel aber von den Geißen so „verschissen“ war, dass es keinen nicht „verschissenen“ Flecken gab, sind wir wieder zurück und haben bei den Geisshütten in der Senke zwischen Fülhorn und Huwetz unsere Mittagspause abgehalten.

Wir sind dann wieder auf den Wanderweg abgestiegen und weiter hinauf zum Saflischpass (2.563m). Nach einer weiteren kurzen Pause ging es hinab ins Saflischtal. Während ich mich noch erinnern konnte, wie vor 8 Jahren hier alles voller wunderschöner schwefelgelber Anemonen blühte, waren dieses Jahr schon die verblühten „Wilde Männle“ oder „Struwebuaba“ (verblühte Anemonen) zu bewundern. Auch durften wir auf dem Weg jede Menge Murmeltiere beobachten.

Nachdem wir unterwegs unsere Aufmerksamkeit einem Viehtrieb gewidmet haben, sind wir vom richtigen Weg ein wenig abgekommen und einem anderen Pfad gefolgt. Wir sind dann ein wenig querfeldein zurück auf den richtigen Wanderweg gekommen. Ein kleiner Regenguss zwang uns dann die Regenjacken aus dem Rucksack zu packen. Zum Glück war der Regen bald vorüber und wir nahmen den netten Weg hinab nach Heiligkreuz. Dort habe ich noch kurz die Kirche besichtigt, bevor wir weiter über den Hangweg nach Binn liefen und noch einmal von einem Regenschauer erwischt wurden. Im Ort haben wir uns im Hotel Ofenhorn einquartiert, wo wir zum Glück schon am Vortag ein Zimmer reserviert hatten. Nach der Dusche ging es noch in den Dorfladen und dann zum Essen ins Ofenhorn, das uns hervorragend geschmeckt hat.

  
Walliser Schwarzhalsziegen                                                                Auf dem Fülhorn


6. Tag, Do. 03.09.2009

Strecke: Binn (1.400m) - Fäld (1.547m) - Binntalhütte (2.269m) - Albrunpass (2.409m) - Alpe Forno inferiore (2.213m) - Scatta Minoia (2.600m) - Lago Vannino - Rifugio Margaroli (2.196m) - Sagersboden (1.772m) - Ponte (Zumstäg) (1.274m)
Start: 08:08 Uhr Höhenmeter: 1.491 m Anstieg, 1.625 m Abstieg, 30,70 km
Zeit ohne große Pause, incl. Trink- und Fotopausen: 07:53:00, Verwendete Karte: Schweizer Landeskarte (Wanderkarte) 1 : 50.000, Nufenenpass, 265 T (Ausgabe 2004)

GPS-Daten Garmin Forerunner 305:
Albrunpass             N46 22.271 E8 17.730 (2.419 m)
Alpe Forno inferiore   N46 21.811 E8 18.875 (2.227 m)
Scatta Minoia           N46 21.993 E8 20.550 (2.608 m)
Rif. Margaroli           N46 23.107 E8 21.919 (2.206 m)
Sagersboden           N46 22.625 E8 24.571 (1.786 m)

Sehr wechselhaftes Wetter. Teilweise Sonne, bewölkt, bedeckt, neblig und ab und zu ein paar Regentropfen, aber kein Regen.

Heute waren wir bereits um 7 Uhr beim Frühstück. Da wir nicht genau wussten, wie lange wir für diese lange Etappe benötigen würden, wollten wir zumindest früh genug auf dem Weg sein. Es gab ein hervorragendes Frühstücksbuffet und nach dem Zahlen ging es noch einmal in den Dorfladen um Brot einzukaufen. Um kurz nach 8 Uhr begann unsere heutige Wanderschaft und nach einem Stück an der Straße entlang, kann man bald auf einen Wanderpfad abbiegen, der dann auch mitten durch den Campingplatz führt. Wunderschön ist dann das Örtchen Imfäld. Hier blieb gerade ein Getränketransport mitten im Ort stecken, weil er einfach nicht durch die schmalen Häuser durchkam. In dem Ort wird wohl ein Dorffest oder so etwas ähnliches sein, weil mitten im Dorf Vorbereitungen zu einem Fest getroffen wurden und schon Bierbänke aufgestellt waren. Nach dem Dorf geht ein schöner Steig etwas steiler bergauf, bevor es auf einem Wiesenweg fast eben bis nach Freichi (1.803m) geht. Auch bis Steihitta hat man nicht das Gefühl, dass man aufwärts läuft und dennoch hat man bis dort bereits 600 Höhenmeter und 8 km hinter sich gelassen. Bis nach Freichi könnte man auch mit dem Bus gelangen. Hinter Steihitta fängt dann endlich der alpine Steig an. Heute waren wir sehr flott unterwegs und bereits nach nicht einmal 3 Stunden waren wir am Albrunpass (2.409m). Dazwischen haben wir einen Schweizer Mountainbiker und ein italienisches Pärchen, welche mit uns im Ofenhorn genächtigt hatten, überholt. Leider war es dann am Pass neblig und wir hatten keinen Ausblick. Nach dem Pass geht es zunächst über Steinblöcke bergab und dann quert man auf ziemlich gleicher Höhe den Hang, bevor man dann zur Alpe Forno Inferior absteigt. Dort trafen wir noch eine italienische Sennerin mit Familie. Weil dort die ganze Zeit das Aggregat lief, was einen ziemlichen Lärm verbreitete, sind wir aber gleich ein gutes Stück weiter und haben dann unsere Mittagspause abgehalten.

Danach ging es zunächst weglos, aber markiert und später auf einem Pfad hinauf zu unserem heutigen höchsten Punkt, die Scatta Minoia (2.599m). Ein kurzer Blick in das Bivak Conti CAI durfte natürlich nicht fehlen. Weil auch hier oben ein kalter Wind blies, hielten wir uns nicht lange auf und stiegen über die riesigen Felsblöcke hinab zur Alpe Curzalma. Dort befindet sich die eigenartige „Tonnenbrücke“ und man gelangt bald zum Lago Vannino, an dem entlang wir bis zur Rif. Margaroli liefen. Bis dorthin hatte  wir bereits 20 Kilometer zurückgelegt. Danach geht es dann relativ flach und später sehr steil auf einer Erdstraße bergab nach Sagersboden. Auf dieser Strecke waren gerade einige Bauarbeiten im Gange (evtl. Wildbach- und Lawinenverbauung ?). Der Zweier-Sessellift von Sagersboden nach Ponte hatte natürlich nicht geöffnet, aber wir wollten ja sowieso alles zu Fuß laufen. Zunächst läuft man in Richtung Canza, doch irgendwann mündet die „Forststraße“ in einen Waldpfad, der einen dann direkt nach Ponte (Zumstäg) führt. Bis zum Albergo Edelweiss bzw. kurz vor dem Gemeindehaus, haben wir dann fast 29 Kilometer zurück gelegt. Leider war im Edelweiss kein Zimmer mehr frei, also sind wir weiter ins Albergo Rotenthal, in dem ich schon vor 8 Jahren war. Leider hatten sie aber nur mehr ein Doppelzimmer frei. Die Wirtsleute waren dann aber so freundlich und haben uns im Albergo Giove etwas organisiert. Allerdings gab es dort „nur“ Zimmer mit Frühstück. Dafür waren die Zimmer wirklich fein ausgestattet. Nach Dusche und einer längeren Pause machten wir uns auf die Suche eines „ristorantes“. Am Ende sind wir im „Grenzianella“ (Enzian) gelandet, wo wir hervorragend verköstigt wurden. Als primo piatto habe ich mir Gnocchi Walser und als secondo piatto eine Walser Spezialität aus dem Pomatt (Val Formazza) gegönnt. Den Walser Namen dafür habe ich leider vergessen, es war aber eine Kässuppe mit Broteinlage. Im Giove haben wir uns noch einen Ramazotti gegönnt und danach ging es auf die Zimmer, wo ich noch meinen Bericht geschrieben haben.

Auch heute haben wir sehr viele Murmeltiere am Weg gesehen.

  
Das Binntal                                                                                 Lago Vannino

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